Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 31
(PDF, 36 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0033
Erwachsenen unabhängig werden.- Die Hand ist Werkzeug des Geistes. Lernen
durch Verbindung von körperlicher und geistiger Aktivität.- Das Kind ist fähig,
sich für längere Zeit intensiv an eine Aufgabe zu binden." Der Lehrer muß dazu
Vorbereitungen treffen: Arbeitsplatz, Arbeitsgeräte und Arbeitsumgebung so herrichten
, daß „freie Wahl der Arbeit" ermöglicht und gefördert wird.

Die Kinder werden zu selbständiger Tätigkeit angeleitet, neben dem Fachunterricht
gibt es Stunden der ..freien Arbeit", in denen die Kinder allein oder in
kleinen Gruppen eigenständig arbeiten. Sie können z.B. aus den vom Lehrer bereitgestellten
Aufgaben auswählen, was sie tun oder anfertigen wollen und in
welcher Reihenfolge.

Susanne Detterer schreibt: „Ich verstehe Freiarbeit als Unterrichtsprinzip, wobei
ich der Verzahnung von Freiarbeit und Fachunterricht besondere Bedeutung
beimesse. Freiarbeit ist zusammengefaßt ein Mittel, um Unterricht (und Schule)
zu öffnen, Schüler zu aktivieren und Lernen zu differenzieren.-...Erziehung sollte
als Hilfe zur Menschwerdung gesehen werden. Hilfe für jeden einzelnen, daß er
das werden kann, was er wirklich ist. wie er wirklich werden könnte." "

Diese neuen Unterrichtskonzepte fordern einen besonderen Einsatz der Lehrer.
Deshalb hat man im November 1998 in den frei gewordenen Räumen der Butten-
bergschule eine ..Lernwerkstatt" für Lehrer (und interessierte Erwachsene) eingerichtet
, die ebenfalls von Susanne Detterer geleitet wird. Neun Pädagogen aus
verschiedenen Schulen haben hier die Möglichkeit geschaffen, praktische Unterrichtsvorbereitungen
zu treffen. Die Lehrmittel für das selbsttätige Lernen werden
von den Lehrern selbst hergestellt, es gibt außerdem Fachvorträge und Erfahrungsaustausch
. Auch interessierte Eltern dürfen hier mitarbeiten, ein Personalcomputer
und ein Vervielfältigungsgerät stehen zur Verfügung.

Rückblick auf die Geschichte der Inzlinger Schule

Wie vorbildlich die Beschaffenheit der Inzlinger Schule für eine Gemeinde von
2 619 Einwohnern (1998) ist, wird erst durch einen Rückblick auf die Zeit vor 220
Jahren bewußt. Um 1780 war in Inzlingen nur ein Lehrer für 138 Schüler tätig.
Joseph Anton Heim. Es gab nicht einmal ein Schulhaus, sondern der Unterricht
fand in der Kaplanei statt.

Der Lehrer versah zugleich den Dienst als Messner und erhielt jährlich 150 fl.
(Gulden, s. Anm.l 1). In der „Schul-Lehrer-Besoldungs-Tabelle" von 1780 werden
für den Inzlinger Lehrer keine Naturalien erwähnt, aber vermutlich erhielt er sie,
denn die Lehrer von Adelhausen. Eichsei und Herten bekamen je 2 Klafter Holz,
der Hertener Lehrer außerdem von jedem Bürger 7; Sester Korn. In Stetten mußte
jeder Einwohner dem Lehrer ..1 Laib Brod und 1 Garbe" geben; außerdem standen
ihm 1 '/a Viertel Reben sowie ein Gärtchen zu.2'

Die Schulaufsicht wurde in Inzlingen von der katholischen Geistlichkeit, die der
vorderösterreichisehen Regierung in Freiburg unterstand, ausgeübt. Die Gründe.

31


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0033