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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 102
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0104
weiler der Freiherren von Rotberg sowie die zu den Ständen Vorderösterreichs
gehörenden ritterschaftlichen Gebiete der Herren von Baden in Liel und der Herren
von Andlaw in Bellingen.3'

Bellingen vor der Herrschaft der Herren von Andlaw

Die Herrschaft der Herren von Andlaw begann jedoch erst im Jahre 1418 mit
dem Lehenseid des Ritters Walter von Andlaw. Die erste bekannte schriftliche
Erwähnung von Bellingen findet sich bereits in einer Urkunde vom 14. Juli 1006.
in der unter anderem die Schenkung eines Hofs „zo Bellinkon*' des deutschen
Kaisers Heinrich EL, des Heiligen, an den Dompropst des Hochstifts Basel Otin
bestätigt wird.4' Der Kaiser bemühte sich um die Neuorganisation des Basler Bis-
tums und förderte den weitgehenden Neubau des Basler Münsters, nachdem der
karolingische Vorgängerbau 917 beim Einbruch der Ungarn zum größten Teil
zerstört und nur teilweise wieder aufgebaut worden sein dürfte. Damit das Bistum
die immensen Baukosten tragen konnte, stattete er es großzügig mit Reichsbesitz
aus, zu dem auch der Hof in Bellingen gehörte. Das Basler Bistum bezog übrigens
800 Jahre lang die Abgaben aus dem Geschenk Heinrichs II., bis das Bistum durch
den Reichsdeputationshauptschluß am 25. Februar 1803 säkularisiert wurde und
seine rechtsrheinischen Gebiete dem (vorübergehend) zum Kurfürstentum beförderten
Baden zugeschlagen worden sind. Kirchlich dagegen gehörten die Bellinger
bis 1821 zum traditionsreichen Bistum Konstanz. Erst durch die päpstliche Bulle
„Provida solersque'" vom 16. August 1821 wurde es aufgelöst und die Oberrheinische
Kirchenprovinz mit den Bistümern Freiburg. Mainz, Fulda. Rottenburg und
Limburg errichtet.5'

Kaiser Heinrich EL hatte jedoch nur den damaligen Königshof in Bellingen
verschenkt. Ein bedeutendes Landwirtschaftsgut auf der Gemarkung besaß die
Sippe der Habsburger. Aus den Akten des Klosters Muri ergibt sich, daß deren
Vorfahren um das Jahr 1000 einer reichen Dame namens Berklind Grundbesitz in
Bellingen abgekauft haben. Im elften Jahrhundert wurden den Habsburgern dazu
noch Vogteirechte vom Kloster Murbach übertragen.

Das Bellinger Gut gehörte mit Heitersheim, Steinenstadt, Hertingen (?), Rüm-
mingen. Binzen. Otlingen und der Burg Hertenberg bei Herten zum Stammgut des
Hauses Habsburg im Breisgau. Bellingen ist somit eine der ältesten habsburgi-
schen Ortschaften. Anfangs unterstanden die Ritter von Habsburg der Hoheit der
Herzöge von Zähringen. So wurde die Ortschaft „Pallinchoven" („Hof der Angehörigen
des Ballo") 1064 in der Grafschaft Breisgau aufgeführt. Nach dem Aussterben
der Zähringer mit dem Tod von Bertold V. am 18. Februar 1218 wurden
die Grafen von Habsburg selber Landesherren und blieben es bis zum Preßburger
Frieden vom 26. Dezember 1805.6)

Die ersten Spuren der Habsburger in Bellinger Umgebung führen zum einen
unmittelbar zur Ruine Butenheim, die rd. 3,5 km in nordwestlicher Richtung von

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