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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 109
(PDF, 36 MB)
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..Durchlauchtigster Großherzog, geehrte Frauen und Herren. Es ist zwar nicht
Sitte, ein Meßopfer für einen Verstorbenen zu halten, wenn er nicht catholisch
gestorben ist. Aber wir wissen wohl, daß der höchstselige Herr heimlich catholisch
war. sonst wär er kein so guter Herr gewesen!"

Und Hebel fährt fort:

„Darnach macht ers immer ärger und ärger bis ans End. daß dem Minister (von
Andlau) Hören und Sehen vergieng."

Und schließt diesen Bericht:

„Herr Vogt, dieser Pfarrer ist sonst ein gar gelehrter Herr, der das ganze Bibelbuch
aus dem Grundtext ins Deutsche übersezt hat, und ist vorher Professor in
Freyburg gewesen. Kein Mensch hätt sich träumen lassen, daß er so einfältig seyn
könnte. Der Minister soll gesagt haben, tausend Gulden gäb er. Der Staatsrath
Hofer sagte, er wollt lieber ein Kind verführen haben. Vielleicht hat er noch ein
paar vorräthige in Wien, wo er iung war."281 (Letzteres als kleiner Beitrag zum
Thema ..Der zynische Hebel".)

- Konrad von Andlau-Birseck war übrigens der Sohn von Franz Karl von
Andlau-Birseck, dem letzten bischöflichen Obervogt von Birseck. dessen Frau
Balbina die Eremitase von Arlesheim anlegen ließ. Nach seinem Ausscheiden aus
dem Karlsruher Ministeramt kehrte Konrad von Andlau-Birseck nach Arlesheim
zurück und wurde auf Vorschlag Metternichs zum Generalgouverneur des herrenlosen
Fürstbistums Basel gewählt. Dieses Amt mußte er aber schon 1815 dem
eidgenössischen Kommissar Escher übergeben.29'

- Einer der Söhne von Konrad war der Politiker Heinrich Bernhard Karl von
Andlau. der einige Zeit der Ersten badischen Landtagskammer angehörte, mit
Franz Josef Ritter von Büß die katholische Bewegung in Baden organisierte und in
den Jahren 1850. 1861 und 1865 Präsident des Deutschen Katholikentags war. Er
starb 1871 auf seinem Gut Hugstetten.30'

Der Bellinger Zweig derer von Andlaw-Homburg

Wie bereits dargestellt, wurde der Bellinger Zweig von Walter von Andlaw
begründet, der 1418 die Tochter des Edlen Härtung vom Haus heiratete. Da die
Herren vom Haus auch Herren der Burgen Wittenheim und Butenheim waren, ist
anzunehmen, daß die Andlaws zunächst von dort aus herrschten. Ausgrabungen
auf der Ruine Butenheim in den Jahren 1982 - 1986 haben ergeben, daß die
Andlaws die Burg erst im 18. Jahrhundert aufgegeben haben. Die Steine dienten
dem Neubau ihres Schlosses südlich von Homburg, das man über den Landwirtschaftsbetrieb
mit der 1922 erbauten Pseudoburg des Zigarettenfabrikanten
Maurice Burrus (1882 - 1959) erreicht. Es wurde 1797 geplündert und gebrandschatzt
. Nicolas Koechlin baute es 1820 zu einem Jagdschloß um.313

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