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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 121
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0123
Der zwölf Jahre jüngere Sänger des Sundgaus wandte sich immer wieder an den
verehrten Markgräfler Sprachschöpfer, teils um ihm ein Lebenszeichen von sich
zu geben, teils um Grüße von Straßburger Freunden zu übermitteln (namentlich
von Gustav Stoskopf und Henri Solveen), aber auch um ihm Kalender und Bücher
aus dem Elsaß zu schicken.

Es ist ein rührendes Bestreben des Jüngers, den Kontakt mit dem Meister aufrechtzuerhalten
. Er verehrte ihn nämlich als den begabtesten der lebenden alemannischen
Dichter, den würdigen Nachfolger des vorbildlichen Begründers der alemannischen
Dichtung. Johann Peter Hebel.

Nathan Katz lernte Hermann Burte im Jahre 1926 in Lörrach kennen. Der Markgräfler
Dichter und Maler ermutigte den jüngeren Sundgauer Poeten und Erzähler
deutscher Zunge, auch in der Mundart zu schreiben. Er stand ihm auch beruflich
bei: Katz war damals Handelsvertreter in der Textil-Branche und dehnte seinen
Geschäftsbereich auf Südbaden aus. Burte bemühte sich, ihm Kunden zu vermitteln
und seine Geschäftsreisen zu erleichtern.

Da er selbst auch ledig war, lud er den Junggesellen Katz bei dessen Aufenthalt
in Lörrach jedesmal ein. mit ihm im ..Hirschen" zu speisen und einen geselligen
Abend zu verbringen, wobei alles, was sich auf das Alemannische bezog. Sprache
und Dichtung. Volkstum. Sitten und Gebräuche. Vergangenheit. Gegenwart und
Zukunft, das Hauptthema der Unterhaltung bildete. Dies bestätigte Katz in seinem
Brief vom 9. Juni 1971 an Magdalena Neff. die gewissenhafte Betreuerin des
Burte-Archivs in Maulburg:

„Ich kam um jene Zeit, Ende der zwanziger Jahre, beruflich oft in's Wiesental.
wo ich immer ungefähr eine Woche lang zu tun hatte und wo ich dann in Lörrach
in der .Krone' wohnte, wo Hermann Burte. mit welchem ich eng befreundet war,
jeden Abend zu mir kam. um mich abzuholen. Oder wir gingen miteinander
manchmal in die Dörfer der Umgegend von Lörrach, um bei den Rebbauem den
neuen Markgräfler Wein zu kosten. "

Als strebsamer Handelsvertreter war Katz natürlich oft unterwegs und erweiterte
immer mehr seinen Tätigkeitsbereich in Deutschland. In seinem Brief an den
Markgräfler Mentor, in Mönchen-Gladbach am 22. Juni 1927 abgefaßt, schrieb er:
„Mein lieber Herr Dr. Burte. nun habe ich wieder eine längere Reise in's Rheinland
, Westfalen und in's Hannoverische angetreten. Ich möchte Sie ergebenst
bitten, die Manuskripte, die ich Ihnen dort (in Lörrach?) gelassen habe, statt an
meine Adresse nach Waldighofen, an diejenige meines Freundes Eduard Rei-
nacher (Köln, Steinstraße 26) zu senden; ich komme von Zeit zu Zeit zu ihm und
würde dieselben dann von dort mitnehmen. "

Um was handelt es sich eigentlich bei den erwähnten Manuskripten? ... Es
dürften die ersten Druckvorlagen der beiden Katz-Bücher gewesen sein, die 1930
im Verlag Alsatia zu Colmar erschienen sind, nämlich der hochdeutsche Sammelband
„Die Stunde des Wunders" und der alemannische Gedichtband „Sundgäu".

Also ließ sich Katz damals schon von Burte schöpferisch beraten und befolgte
später in sprachlicher Hinsicht dessen ersprießliche Ratschläge, denn er dichtete

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