Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 2.1999
Seite: 128
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0130
Mülhausen, den 3. August 1958
Mein lieber Freund Hennann Burte

Gestern Samstag nachmittag habe ich mit meiner Frau und meinen Freunden,
dem Maler Robert Breitwieser und seiner Gemahlin, einen kleinen Ausflug nach
Lörrach unternommen.

Wir erkundigten uns nach Ihrer Straße, und man sagte uns, daß Sie in Maulburg
wohnen. Wir fuhren nach Maulburg, aber leider waren Sie gerade nicht zu Hause.

Es hätte mich wirklich recht gefreut, Sie wieder einmal sehen zu dürfen und
Ihnen meine Frau vorzustellen; auch mein Freund Breitwieser hätte Sie gern
persönlich kennen gelernt.

Sollten Sie einmal ins Elsaß kommen, so würde es mich und meine Frau herzlichfreuen
, Sie als Gast bei uns in Mülhausen begrüßen zu dürfen.

Ich denke oft mit Freude an die Zeit zurück (wieviel Jahre sind seither verflossen
!), da ich in Lörrach mit Ihnen zusammenkommen durfte. Ihr herrlicher alemannischer
Gedichtband „Madlee" hat immer neben den Gedichten Hebels den
Ehrenplatz in meiner Bibliothek.

Seien Sie stets meines guten Gedenkens und meiner aufrichtigen Freundschaft
versichert.

Ihr Nathan Katz

Überraschenderweise beantwortete Burte dieses Schreiben trotz jahrelangen
Stillschweigens postwendend, als hätte ihn noch nie etwas von seinem alten
Freund getrennt, schrieb er ihm doch folgende erfreuliche Zeilen:

Maulburg, den 6. August 1958
Burte straße 17

Lieber Nathan Katz!

Es tut mir leid, daß ich bei Ihrem Besuch in Maulburg nicht zu Hause war; ich
freue mich, daß Sie wohlauf sind, geheiratet haben und mich in guter Erinnerung
halten!

Hoffentlich kommen Sie bald wieder einmal hierher und sagen, sich vorher an:
Telefon 8151 Schopfheim (07622).
Auf ein gutes Wiedersehen zählend, bin ich immer in alter Verbundenheit

Ihr Burte

N B. Empfehlen Sie mich, bitte, Ihrer Frau!

Ehemalige doktrinäre Gegensätze und politische Meinungsverschiedenheiten
konnten also überbrückt werden: Der Aussöhnung stand nichts mehr im Wege.
Burte lud den alten „alemannischen Konpoeten" - wie er ihn gerne nannte - sogar
zu seinem 80. Geburtstag ein. der am 15. Februar 1959 gefeiert wurde.

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