http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0180
Abb. 3: Erich Aey bei der Arbeit an den Kulissen fiir das Passionsspiel in der Jahrhunderthalle Breslau
rahmten Bildern aller Art'" verhieß er seinen Kunden in einer Zeitungsannonce.41'
Ansonsten malte er Dekorationen, wie etwa für das Strandfest des Vereins der
Anklamer Radfahrer im Februar 1921.421
Aber daneben führte Aey größere Pläne aus. die ehrgeizigsten - und gelungensten
- seiner Arbeit als Bühnenbildner überhaupt: er entwarf für die Gebrüder
Faßnacht die Kulissen für die Freiburger Aufführung des Passionsspiels, die alle
bisherigen in den Schatten stellen sollten.
„Die größte Freilichtbühne der Welt"
Die Tendenz zur Gigantomanie. der die Veranstalter schon in Breslau nicht
entgangen waren, kam in Freiburg ungebrochen zum Ausdruck. In der Freiburger
Stadtverwaltung, die sich von dem Spektakel eine Sogwirkung auf den Fremdenverkehr
und damit eine Stärkung der Wirtschaftskraft der krisengeschüttelten
Breisgaumetropole versprach, fanden die ehrgeizigen Theaterunternehmer einen
willigen Bundesgefährten. Nach ihren Vorstellungen sollte die Bühne zur dauernden
Einrichtung werden und das Passionsstück, das sechs Stunden dauerte, alle
zwei Jahre in eine neue Spielzeit gehen *
Erich Aey baute auf der Ottilienwiese am Sandfangweg die wichtigsten Gebäude
des antiken Jerusalem auf einer gigantischen. 100 Meter tiefen und 200 Meter
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