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den beiden ersten Aufführungen nur 5 500 Zuschauer.47' Und trotz einer im allgemeinen
wohlwollenden Presse blieben auch bei den folgenden Vorstellungen die
großen Besucherzahlen aus. Trotz der perfekten Vorbereitung und des großen
Werbeaufwands blieben die Kassen der Veranstalter leer. Zwar rettete sich das
Projekt mit Mühe noch in die nächste Saison, aber in der zweiten Spielzeit 1922
wiederholten sich die finanziellen Schwierigkeiten. Ausländische Besucher, auf
die die Faßnachts ebenso sesetzt hatten wie die Freiburger Stadtverwaltuns, blie-
ben aus. und das potentielle deutsche Publikum war wegen der in dieser Zeit sich
verschärfenden Wirtschaftskrise und unaufhaltsamen Inflation nicht in der Lage,
die teuren Karten zu kaufen.4-' Im Oktober 1922 wurde das Unternehmen schließlich
vollständig aufgegeben.49'
Aber die Faßnachts hatten noch ein anderes As im Ärmel. Schon in der Planungsphase
der Freiburger Inszenierung hatten sie nämlich die Filmrechte an ihrem
Stück an die Freiburger Firma Express-Film verkauft5" : im Sommer 1921
fanden die Dreharbeiten statt. Der Stummfilm mit dem Titel ..Der Galiläer - Ein
Mysterium in 5 Akten'" hatte eine Laufzeit von etwa 60 Minuten. Das Drehbuch
hatte Regisseur Dimitri Buchowetzki zusammen mit Stats Hagen bearbeitet, hinter
der Kamera stand Arpad Viragh.
Die Darsteller, einschließlich der Statisten, waren dieselben wie bei der Bühnenaufführung
, ausgenommen die Rollen der Maria und der Magdalena: für die Ehe-
Abb. 5: Szenenfoto aus dem Stummfilm ..Der Galiläer" (192h: Jesus vor Kaijmas
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