http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-02/0216
Es ist an dieser Stelle unmöglich, auf die große Bandbreite der behandelten
Themen einzugehen, und deshalb will ich mich nur auf zwei Bereiche konzentrieren
, die ihm besonders am Herzen lagen.
Im ersten geht es ihm um die Selbstbestimmung und Selbstverwaltung der Menschen
, die auch eine gewisse Schulbildung voraussetzen. Davon zeugen etwa folgende
Titel:
Die Anfänge der Selbstverwaltung in der Oberen Markgrafschaft
Die programmatische Erklärung der Markgräfler Landschaft
im Bauernkrieg 1525
Zur Bildungsgeschichte im 17. Jahrhundert von Dorf und Stadt Lörrach
Ländliche Schulbildung im 17. Jahrhundert am Beispiel der Dörfer
Auggen und Vögisheim
Ein weiterer Themenkreis befaßt sich mit der alemannischen Mundart und ihrer
Gleichberechtigung neben der Schriftsprache. Dazu wurde unter seiner Schriftleitung
das Heft „Mundart und Hochdeutsch" herausgegeben (3/4. 1976), das zahlreiche
Beiträge zu diesem Problemkreis enthält. In der Einleitung schreibt Christian
Martin Vortisch dazu: „Das Alemannische hat eine europäische, politische
Aufgabe, verbindende Klammer zwischen 3 Staaten zu sein. Es wäre verhängnisvoll
, entlang des Rheins die Entstehung neuer ... Sprachgrenzen zuzulassen."
Neben diesen zwei Bereichen hat Christian Martin Vortisch noch zahlreiche
weitere Themen behandelt, auf die aber hier nicht näher eingegangen werden
kann.
Abschließend darf festgestellt werden, daß ohne seine Arbeiten die Markgräfler
Geschichtsschreibung um vieles ärmer wäre.
Für seine außerordentlichen Verdienste um unseren Verein wurde der Verstorbene
1987 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
In Dankbarkeit und ehrendem Gedenken nehmen wir Abschied von Christian
Martin Vortisch.
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