http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0015
Unternehmertum und Geschichte am Beispiel der
„BRENNET"
Stephan Denk
Abb. 1: Blick vom Dinkelberg auf das Öflinger Stammwerk der „Brennet"
Foto: Paul Wolff. 1941
Ein allgemein gängiges Vorurteil besagt. Unternehmer besäßen keinen Sinn für
Geschichte. Für sie zähle nur die Gegenwart, um aus ihr die richtigen Schlüsse für
das unternehmerische Handeln in der Zukunft zu ziehen. Auf die Zukunft komme
es an, weil dort die Gewinnchancen lägen, die ein Unternehmer immer im Auge
haben müsse. Der Blick zurück sei unnütz und lenke vom Geschäft ab.
Natürlich muß ein guter Unternehmer die Entwicklung des Marktes vorausdenkend
erfassen. Im günstigsten Fall hat er eine Nasenlänge Vorsprung vor der
Konkurrenz. Dann war seine Analyse richtig. Dann hat er die richtigen Schlüsse
für die Zukunft gezogen und die richtigen Maßnahmen ergriffen. Daraus zu schließen
, die Vergangenheit sei bedeutungslos, ist aber grundverkehrt.
Ich würde ein Stück weitergehen und sagen: Ein Unternehmen, das seine Vergangenheit
aus dem Auge verliert, ist auf längere Sicht zum Scheitern verurteilt.
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