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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 53
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0055
Bergbau und Metallgewinnung in der Darstellung der
Kosmographie von Sebastian Münster (1550)

Friedrich Meyer

Penetramus in viscera (terrae) auri argentique venas fodientes. Wir dringen in die
Eingeweide (der Erde) und graben nach Gold- und Silberadern. Plinius d. Ä.

Naturalis historia, 2,158.

Einleitung

Wer von unseren Lesern schon einmal Gelegenheit hatte, dem Bergbaumuseum
in Sulzburg einen Besuch abzustatten oder gar den Schindlerstollen im Teufelsgrund
in der Gemeinde Untermünstertal zu betreten, wird gewiß von den erstaunlichen
Schätzen, welche gerade in unseren Gegenden das Innere der Erde verbirgt,
wie auch vom Mut und der Geschicklichkeit jener Männer, die schon vor Jahrhunderten
diese Schätze entdeckt und unter Einsatz ihres Lebens in harter Arbeit ans
Tageslicht beförderten, tief beeindruckt gewesen sein.

Somit dürfte es nicht uninteressant sein zu vernehmen, was ein angesehener
Basler Gelehrter aus dem 16. Jahrhundert über Metallvorkommen, über die Eigenschaften
der Metalle wie auch über ihren Abbau und ihre Weiterverarbeitung zu
berichten weiß, und zwar nicht allein, was unsere Landschaft am Oberrhein betrifft
, sondern darüber hinaus auch unter Berücksichtigung der übrigen ..deutschen
Lande", ja sogar einiger anderer Länder des europäischen Kontinents.

Die Rede ist von Sebastian Münster, der 1488 oder 1489 in Ingelheim bei Mainz
geboren wurde und 1552 in Basel an der Pest starb. Zwar war Münster keineswegs
in erster Linie Geologe oder Naturforscher, sondern vielmehr seit 1529 bis zu
seinem Tod Professor für Hebräisch und andere altorientalische Sprachen an der
Universität Basel. Im Alter von ungefähr 18 Jahren war er in Heidelberg dem
Franziskanerorden beigetreten. Nach verschiedenen Aufenthalten, u.a. im elsässi-
schen Rufach. in Pforzheim. Tübingen. Basel und nochmals in Heidelberg, ließ er
sich 1529 endgültig in Basel nieder, wo er sich noch im gleichen Jahr der Reformation
anschloß. Im Dezember 1535 erwarb er das Basler Bürgerrecht und wurde
in die Zunft zu Hausgenossen aufgenommen. Seine Amtswohnung war der Fal-
kensteinerhof am Münsterplatz, dort wo rund 300 Jahre später. 1839, der schwäbische
Physik- und Chemieprofessor Christian Friedrich Schönbein (1799-1868).
übrigens der erste Präsident der Basler Hebelstiftung, das Ozon entdeckte." Neben
seiner hauptamtlichen Tätigkeit als Hebraist befaßte sich Münster intensiv mit
mathematischen, astronomischen und geographischen Studien. Seinen europäischen
Ruhm verdankte er denn auch nicht so sehr seinen linguistischen Publika-

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