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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 93
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0095
Anton Hermann Albrecht (1835-1906)

Pfarrer, Dichter und Schriftsteller
Bruno Richard Rabus

In Kleinkems amtierte in den Jahren 1878 bis 1885 im evangelischen Pfarrhaus
Anton Hermann Albrecht, den man später auch ..Badens zweiten Hebel" nannte
und dessen schriftstellerische Werke unter dem Pseudonym ..Anton Hermann"
veröffentlicht wurden.

In Freiburg i. Br. am 5. Mai 1835 als Sohn des Schreiner- und Zunftmeisters
Christian Albrecht geboren, entschied er sich schon sehr früh für den geistlichen
Beruf. Er entstammte einer katholischen Familie und sollte nach dem Willen
seiner Eltern Priester werden. Albrecht studierte zunächst katholische Theologie in
Freiburg und später Altphilologie in Basel. Nach seelischem Konflikt, irritiert
durch die damals eingeführte Klerikalerziehung, die jede freiere individuelle Entwicklung
unmöglich machte, trat er 1859. im Alter von 24 Jahren, zur evangelischen
Kirche über und studierte sodann in Basel und Heidelberg evangelische
Theologie.

Wie schwer es ihm wurde, geht aus seinen Gedichten und Erzählungen hervor.
Immer wieder sucht er allen einseitigen Schärfen der beiden christlichen Kirchen
entgegenzuwirken und sich das Ideal einer friedlichen, verständnisvollen Zusammenarbeit
vorzustellen. Ebenso freute er sich auf die Zeit, daß es wieder ist wie in
Hebels Tagen, der mit dem Propst von Bürgeln sein Gläschen Wein trinkt und dem
katholischen Pfarrer Jäck seine Lebensweisheit schreibt: „Me meint, me heig's!"

Nach seinem Examen fand Albrecht Anstellungen als Vikar in Spöck (1861) bei
Karlsruhe. Michelbach bei Eberbach und Strümpfeibrunn, 1862 in Schollbrunn.
1863 in Fahrenbach und 1865 in Gölshausen bei Bretten. In diesem Jahr heiratete
er die aus Lahr stammende Handwerkerstochter Karoline Schneider.

1867 Pfarrvikar, amtierte er 1868 als Pfarrer in Huchenfeld bei Pforzheim, von
wo er 1873 nach Eutingen versetzt wird. Ein großherzogliches Stipendium erlaubte
ihm im folgenden Jahr eine Reise nach Italien.

Doch Albrecht, gesundheitlich infolge eines Halsleidens angeschlagen, zog es in
das badische Oberland. Hier hoffte er wieder zu gesunden und seinen schriftstellerischen
Neigungen nachgehen zu können. Auf seine Bitten kam er 1878, durch
Stellenaustausch mit Pfarrer Janser. nach Kleinkems. Dort bewohnte er mit seiner
Familie das 1592 vom St. Blasischen Patronatsherrn erbaute Pfarrhaus. Am 5. Mai
1878, an seinem 43. Geburtstag, wurde er in der evangelischen Kirchengemeinde
eingeführt. Doch sein Dienstantritt in Kleinkems geschah zu ungünstiger Zeit,
denn im Ort herrschte eine große Armut. Die Weinjahre waren schlecht, Schiffahrt
und Fischfang lagen darnieder. Man sprach dem Schnaps zu. Etwas Verdienst
brachte die Arbeit im Steinbruch in Istein.

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