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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 152
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0154
Der Scharfrichter Georg Friedrich Heidenreich
- eine Entgegnung -

Cornelia Kluth

Unter dem Titel „Eine Heidenreich-Glosse und eine Nachfrage4* ist 1984 in
dieser Zeitschrift ein Artikel von Friedrich Heidenreich veröffentlicht worden, der
zu einer Entgegnung herausfordert. Da bisher keine Berichtigung der darin gebrachten
Angaben zur Person des Georg Friedrich Heidenreich erfolgte, wird deren
Richtigstellung hiermit vorgelegt. Der Betreffende

- wurde nicht im Jahr 1680 geboren

- sondern 1671

- sein Vater trug nicht die gleichen Vornamen wie er

- sondern Georg Adolph

- seine Mutter hieß nicht Anna Maria Günther

- sondern Anna Maria Spengler.

Als „Stammvater aller Heidenreiche in der Müllheimer Region"4 bezeichnet der
Autor den „Scharfrichter Georg Friedrich Heidenreich (1680-1739). Sohn des
gleichnamigen Scharfrichters von Rötteln und von dessen Ehefrau Anna Maria
Günter'4. An diese „erinnert eine schöne, noch guterhaltene Grabplatte an der
westlichen Außenwand der alten Kirche in Rötteln (Abb. 1)" (vgl. F. Heidenreich
in: Das Markgräflerland H. 2/1984. S. 167f.). " Bei Georg Friedrich Heidenreich
sind jedoch zwei Personen miteinander verschmolzen worden (siehe Tab. S. 169):
der Sohn Georg Friedrich (1671-1739) mit einem Enkel Georg Friedrich (1680- ?)
des Georg Adolph Heidenreich (1609-1680).2) Auch der bei der erwähnten Anna
Maria Günther gezogene Schluß, daß sie die Ehefrau eines Georg Friedrich Heidenreich
gewesen sein soll, ist unverständlich. Bereits auf der hingewiesenen Abbildung
der Grabtafel ist einwandfrei zu lesen, daß sie 1658 als „DES MANN-
HAFFTEN GEORG ADOLPH HEIDENREICHS FÜRSTL: MARG: BAD: BESTELTEN
SCHARFRICHTERS DER HERRSCHAFT RÖTTELEN VND BA-
DENW: GEWESENES EHEWEIB44 verstarb!31

Der vor über 400 Jahren aus „Wilda44 im seinerzeitigen Doppelreich Litauen-
Polen nach Südbaden gekommene Georg Heidenreich (? -1625) wurde der Begründer
einer weitverzweigten Sippe. Er verstarb als Scharfrichter, entstammte
aber einem völlig entgegengesetzten Gesellschaftskreis.41 Bei seiner ersten Trauung
, die am 14. Juni 1591 in Straßburg vollzogen wurde, wo er dann bis zum
Frühjahr 1595 tätig war, ist er im Kirchenbuch als „Nachrichter zue Endingen44
eingetragen. 51 Anschließend wohnte er als markgräflich-hochbergischer Scharfrichter
in Teningen, wo auch das Hochgericht, der Galgen, stand. Dort, in Tenin-
gen. fand am 10. Oktober 1608 seine zweite Hochzeit statt.61 1622 kehrte Georg

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