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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 5
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0007
St. Michael, Alte Stadtkirche in Schopfheim

Ergebnis der dendrochronologischen Untersuchung
Stephan Frank

Vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle Freiburg, und vom
Staatlichen Vermögens- und Hochbauamt Freiburg, Bauleitung Schopfheim (damals
noch Amt Konstanz), wurde eine dendrochronologische Untersuchung zur
Kirche St. Michael in Schopfheim veranlasst. Sowohl das Dachgebälk als auch die
Konstruktionshölzer im Turm bestehen aus Eichenholz. Die Untersuchung führte
das Ing.-Büro Burghard Lohrum in Ettenheimmünster durch.

Ziel der Untersuchung war die zeitliche Bestimmung einzelner Bauteile bzw. von
Bauphasen. Den Bauhölzern wurden radiale Bohrkeme entnommen, denn über den
Rhythmus der Jahresringe kann die Zeit des Wachstums bestimmt werden.

Die Jahresringe unterscheiden sich nach Holzart und Klima des Standortes. In
der Universität Hohenheim wurde der süddeutsche Eichenjahrringkalender durch
langwierige Vergleiche von Jahresringfolgen erstellt. Er reicht lückenlos von heute
bis 8000 v. Chr. zurück.

Im Gebälk der Kirche St. Michael wurden die Bohrkerne dort entnommen, wo
der letzte Wuchsring, die Waldkante, erhalten ist. Das Jahr des letzten Jahresringes
ist das Fälljahr des Baumes. Die Verwendung des geschlagenen Holzes im
Bauwerk kann im gleichen oder im folgenden Jahr angenommen werden.

Das Ergebnis der dendrochronologischen Untersuchung ist in Abb.2 „Längsschnitt
" eingetragen. In der Decke und im Dachstuhl des Langhauses finden sich
viele Balken, welche Bearbeitungen und Ausnehmungen aufweisen, die an dieser
Stelle nicht gebraucht wurden. Es handelt sich um Hölzer, die schon an anderer
Stelle eingebaut waren und hier wieder verwendet wurden.

Langhausdach

Im Dach des Langhauses datieren die Hauptpfosten aus den Jahren 1477 bis
1480. Das deckt sich genau mit der bisher angenommenen großen Bauphase, bei
der auch das großartige Netzgewölbe entstanden ist. Die wiederverwendeten Bauhölzer
sind alle älter und datieren aus den Jahren 1352 bis 1355.

Die Kirche St. Michael und der große Stadtbrand von 1412

Markgraf Rudolf III. hat in der Chronik von Rötteln den verheerenden Stadtbrand
von Schopfheim persönlich festgehalten. Mindestens 47 Gebäude sind am
25. und 26.11.1412 in Schutt und Asche gefallen. „Das Schloß war in Teilen stark

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