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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 9
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0011
Zur Geologie rund um Rötteln

Gerhard Moehring/Otto Wittmann

Das Dorf Rötteln - der Chilft - liegt auf einem schmalen Ausläufer der altquar-
tären Schotter, die sich in südwestlicher Richtung beiderseits der Hohen Straße im
Röttier Wald bis zur Lücke hinziehen. Das Bächlein des Kirchmattgrabens, das
von Norden aus dem Röttier Wald auf den Kirchberg zu und dann an ihm östlich
vorbei zur Wiese fließt, bzw. floß, hat in der letzten geologischen Phase die
Landschaft um das Kirchlein wesentlich geprägt. Der durch den Bach erodierte
Schutt aus Löß, Lehm und quartärem Schottergeröll bildete im Auslauf des Tälchens
einen Schwemmkegel, der sich im Talbereich der Wiese mit dem weit
größeren vom Röttier Schloß trifft. Beide Schwemmkegel bilden den Baugrund
für einen Teil vom Chilf, besonders aber für Röttelnweiler. Wir liegen hier im
unmittelbaren Bereich der Rheintalflexur, die am Röttier Burgberg vorbei das
Wiesental überquert und sich am Homburger Wald fortsetzt.

In seinem Bericht „Geologie entlang der Hochrheinautobahn A 98'* 1982
schreibt Prof. Dr. Dr. h. c. Otto Wittmann im Abschnitt ..Von der Lücke zum
Hasenloch (Röttelnweiler)":

Nach dem Einschnitt auf der Höhe der Lücke wechselt die A 98 vom Nordwesthang
des Tüllinger Berges hinüber zum Südhang des Plateaus vom Röttlerwald.
Die Trasse ist zunächst kaum eingetieft, so daß tieferer Untergrund nicht zutage
kommt und die Straße im Bereich von Hanglehmen verbleibt.

Schon südlich vom Röttier Pfarrhaus sind steilstehende Tüllinger Schichten bekannt
: wir sind in den Bereich der sogenannten Rheintalflexur übergetreten, einer
Abbiegungs- und Bruchzone zwischen den flach liegenden tertiären Schollen im
Westen und der ebenfalls flach liegenden Muschelkalkplatte des Dinkelberges im
Osten. Zwischen Rötteln und dem Hasenloch (an der L 138) quert die A 98 den
westlichen, tertiären Anteil der Schichtfolge in der Flexur. Es sind dies der Reihe
nach von Westen gegen Osten:

1) die Tüllinger Süßwasserschichten

(vorwiegend Mergel mit Zwischenschaltung von Süßwasserkalken);

2) die Feinsande der Elsässer Molasse:

3) die Meletta-Schichten (..Blauer Letten")

4) die Meeressande.

Da diese Schichten mit mehr als 30°. meist aber um 50°, aber auch bis 70° nach
Westen einfallen, kommen wir zugleich von Westen nach Osten vom Jüngeren ins
Ältere. Am Hasenloch überlagert die tertiäre westliche Folge die östliche Jura-
Trias-Folge des Flexurbereichs.

In der auf größere Fahrbahnbreite gebrachten Rintelgaß. dem Verbindungsweg
von Rötteln nach Röttelnweiler. wurde bald östlich des vom Wald herunter kommenden
Tälchens (Flur Weingarten) die Böschung angerissen, zunächst mit einem
Ausschnitt aus den Süßwasserschichten mit 55° Westfallen:

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