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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 134
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0136
Die Kinderschule Haagen
Walter Trefzer

Nach einer Notiz im Gemeindearchiv Haagen vom 25. November 1854 hatte die
Großherzogliche Oberschulkonferenz die Genehmigung zur Einrichtung einer
Kleinkinderbewahranstalt in Haagen erteilt und deren Aufsicht der dortigen
Ortsschulinspektion und der Bezirksschulvisitatur Lörrach unterstellt.

Im Jahre 1868 wurden für die Realisierung des Planes aus freiwilligen Beiträgen
und dem Schulgeld von 30 Kindern insgesamt 202 fl jährlich in Aussicht gestellt.
Davon abgerechnet wurden die Miete eines Lokals bei Schreiner Grether und für
die Lehrerin 120 fl; als solche war Elisabeth Reif von Haagen vorgeschlagen.

1883 wurde das Lokal als ungenügend und unbrauchbar festgestellt. Es sei zu
niedrig, düster und schlecht für die 45 Kinder; es fehlte an Luft und Licht. Die
Gemeinde meinte zwar, es sei in einer langen Reihe von Jahren benutzt worden,
ohne Klagen über Mißstände in sanitärer Hinsicht zu hören. Das Schullokal der
eben aufgehobenen Fabrikschule erweise sich auch als ungeeignet. Wenn keine
Möglichkeit gegeben sei, ein besseres Lokal aufzutreiben, werde dessen Aufhebung
notwendig.

Aber noch 1920 muß die Kinderschule der Gemeinde bestanden haben, denn sie
meldete 49 Kinder neben den 50 Kindern, welche die Kinderschule der Spinnerei
besuchen.

Die Statuten des im Jahre 1888 gegründeten Frauenvereins Haagen bezeichnen
als 1. Aufgabe die Förderung der Kindererziehung in der Kinderschule.

Aber während die Fabrik-Kinderschule sich eines dauernden Fortbestandes erfreuen
durfte, hat wohl die Gemeinde-Kinderschule ein Leben in der Selbsthilfe
kümmerlich erhalten können. Im Oktober 1927 wird vermerkt: Die Gemeinde hat
noch keine Kinderschule, während die Spinnerei eine solche für 70 Kinder ihrer
Werksangehörigen mit einer von ihr bestellten Schwester unterhielt. Nun plant die
Gemeinde, eine solche im Saal der früheren Wirtschaft zum »Schloßberg« einzurichten
. Eine Umfrage bei 51 Familien ergab 82 kleine Besucher, 53 Kinder von
Bürgern und Beamten, 20 von Arbeitern u. a. Hauptlehrer E. Zürcher wurde in
seinem Bestreben vom Frauenverein unterstützt.

1918 wurde Architekt Voll von Weil mit dem Umbau des »Schloßberg«-Saales
für die Kinderschule und Wohnungen beauftragt. Nach dem Kostenvoranschlag
über 26.000 Mark wurde bei der Druckerei und Appretur Brombach 21.000 Mark
zu 7% Zinsen aufgenommen, die in 7 Jahren zurückbezahlt werden sollen. Am 13.
Oktober 1919 wurde in einfachem Rahmen beim Kaffee des Frauenvereins, der
freiwillig die Verwaltung und Heizung der Kinderschule übernommen hat, das
neue Heim eingeweiht. Aber schon 1930 erklärte der Frauenverein, daß er in den
Grenzen seiner Hilfe nicht mehr für die Heizung aufkommen kann; deswegen
wurden von der Gemeinde Heizmaterial - 1932 30 Ztr. Koks - bewilligt. 1933
wurde ein verheerender Hausschwamm am Gebäude festgestellt, und zwar im

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