http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0374
Aus der Geschichte des
Evangelischen Kirchenchores Rötteln
Hans Müller, Schriftführer
Es sei vorausgeschickt, daß in den Wirrnissen der Zeit nach dem 2. Weltkrieg
ein Teil der Vereinsunterlagen über die Tätigkeit des Kirchenchores Rötteln durch
die Besatzungsmacht vernichtet worden ist. Insbesondere die ersten Jahre der
Geschichte des Kirchenchores liegen deshalb nahezu im Dunkeln.
Die Gründung des Chores
Die Gründung des Chores ist jedoch in der Ortschronik von Rötteln-Haagen
aufgezeichnet. Hier lesen wir folgendes:
Im Protokoll der Kirchengemeinderatssitzung vom 16. Juni 1901 heißt es: „Kirchenältester
Sänger regt die Gründung eines Kirchenchores an, für welchen,
wenigstens in Tumringen, viel Sympathie und auch genügend brauchbare Stimmen
vorhanden seien. Der Vorsitzende begrüßt diese Anregung aufs wärmste;
eine derartige Einrichtung wäre im Interesse des kirchlichen Lebens sehr zu wünschen
. Man beschließt, in der nächsten Sitzung die Sache weiter zu besprechen
und hierzu auch die Herren Lehrer einzuladen." Dies geschah in der Sitzung vom
22. September 1901. „In Anwesenheit der Herren Lehrer wird beschlossen, eine
öffentliche Aufforderung zur Teilnahme zu erlassen." Da Herr Hauptlehrer Währer
aus Gesundheitsrücksichten die Leitung nicht übernehmen kann, erklärt sich
Herr Hauptlehrer Greiner, Tumringen, bereit, das Amt des Dirigenten zu übernehmen
. Eine Beihilfe des Kirchenfonds für den Chor wird in Aussicht genommen.
Der 22. September 1901 dürfte demnach als das Gründungsdatum des Röttier
Kirchenchores bezeichnet werden.
Chronologie des Kichenchores Rötteln
1903 Bei der Einweihung der erneuerten Kirche am 11. Oktober singt der junge
Kirchenchor die beiden Lieder „Preis und Anbetung sei unserm Gott" und
„Lobet den Herrn, lobet den Herrn, ja lobe den Herrn meine Seele". In
diesem Festgottesdienst sind auch Großherzog Friedrich I. und seine Gemahlin
Luise zugegen.
1909 Der erste Dirigenten Wechsel: Hauptlehrer Joh. Georg Greiner, Tumringen,
übergibt dieses Amt an Hauptlehrer Friedrich Bliss, Tumringen.
1913 Der einzige noch erhaltene Jahresbericht des ersten Drittels der Vereinsgeschichte
gibt einige interessante Einblicke in die damalige Zeit:
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