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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 48
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0050
Bräuche und Geschichte der Grenzacher Fasnacht

Renate Reimann

Im Jahresablauf nimmt die Fasnacht als .,5. Jahreszeit" bei einem großen Teil
der Grenzach-Wyhlener Bevölkerung einen wichtigen Platz ein. Vom 11. 11. des
Vorjahres bis zum Sonntag nach Aschermittwoch gibt es viele alte Bräuche, die in
den vergangenen Jahrzehnten neu belebt wurden.

Im christlichen Kirchenjahr beginnt am Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit
vor Ostern. Das Fasten ist aus dem öffentlichen Bewußtsein verschwunden-
nicht dagegen das Feiern.

Es gibt ja an vielen Orten Fasnachtsbräuche - die alemannische Fasnacht hat
einen besonderen Charakter, der sie stark vom rheinischen „Karneval" unterscheidet
; dieser wird in unserer Gegend eher spöttisch-verächtlich erwähnt.

Auch in den Ortschaften unserer Region hat die Fasnacht verschiedene Gesichter
: jeder Ort gibt ihr einen besonderen Ausdruck.

Hier soll nur auf die Grenzacher Fasnacht, ihre Ursprünge und ihre Entwicklung
eingegangen werden. Obgleich Grenzach und Wyhlen seit 1975 eine Gemeinde
bilden, hat ihre Fasnacht unterschiedlichen Charakter, nur den Fasnachtsumzug
veranstalten die Zünfte beider Orte zusammen.

Veranstaltungen zur Grenzacher Fasnacht

Zum Beginn am 11.11. wird der „Dängeligeist" von der „Dängeligeist-Clique" an
einem Brunnen zu neuem Leben erweckt.

Diese Clique war die erste in Grenzach. viele Jahre lang trug auch die Grenzacher
Zunft diesen Namen, erst 1998 wurde sie in „Narrenzunft Grenzach e.V."
umbenannt.

Wer ist der Dängeligeist?

Der Dängeligeist ist ein „unsichtbarer Spukgeist, welcher gegen Abend oder
nachts im Wald (Allgäu, Schwaben), auf Bergwiesen (Feldberg) oder im Haus
(Allgäu) sein Dengeln (mittelhochdeutsch .tengein" = klopfen, hämmern) ertönen
lässt." So beschreibt ihn Erhard Richter. ''Im Volksglauben erscheint er als böser
Geist, bei Johann Peter Hebel als gütiger.
Sein Gedicht „Die Wiese" beginnt mit den Versen:

„Wo der Dengelegaist in mitternächtige Stunde
uf em silberne Gschir sy goldeni Sägese denglet.
(Todtnaus Chnabe wüsse's wohl), am waldige Feldberg,
wo mit lieblichem Gsicht uus tief verborgene Chlüfte
d' Wisen luegt un check go Todtnau aben ins Tal springt,.."21

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