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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 193
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0195
Moderne Kunst vermitteln -Kulturdenkmale bewahren

Zum Tod der Freiburger Kunsthistorikerin, Museums-Spezialistin und
Denkmalpflegerin Elfriede Schulze-Battmann

Hans Jakob Wörner

Am 11.3.2001 verstarb in Freiburg die Kunsthistorikerin. Museums-Spezialistin
und Denkmalpflegerin Dr. Elfriede Schulze-Battmann im 92. Lebensjahr nach
einem arbeitsreichen Leben, in welchem sie in der entscheidenden Zeit unmittelbar
nach Drittem Reich und Krieg das Freiburger Kunst- und Kulturleben nachhal-
tig belebt hat. indem sie sich als Schwester des bekannten Malers des Tachismus.
WOLS (Wolfgang Schulze), nachdrücklich für die moderne Kunst eingesetzt hat
und indem sie in vielen Jahren mit großem Engagement für die Erhaltung der
Kulturdenkmale in Südbaden eingetreten ist.

Elfriede Schulze-Battmann wurde am 18.2.1910 in Berlin geboren als Tochter
eines Juristen, der in der Zwischenkriegszeit Kanzlei-Direktor beim Ministerpräsidenten
des Landes Sachsen war und an der Erstellung der Weimarer Verfassung
mitgewirkt hat. Schon durch ihr Elternhaus weltoffen und kulturell erzogen,
sprach Elfriede Schulze-Battmann fließend Französisch und Italienisch, erhielt in
Lille ein Französisch-Diplom. gehörte, da ihre besondere Begabung für internationale
Beziehungen erkannt wurde, dem Deutschen Akademischen Austausch-
Dienst an. unternahm Reisen nach Rom und Griechenland. Elfriede Schulze-Battmann
studierte Kunstgeschichte in München, vor allem bei Wilhelm Pinder. Bei
ihm reichte sie ihre Doktorarbeit über den in Rom tätigen Architekten französi-

er

scher Herkunft. Giuseppe Valadier (1762-1839). ein. der in der ewigen Stadt u.a.
Folgendes schuf: Fassaden der Kirchen San Andrea delle Fratte. SS. Apostoli und
San Rocco. die Uhren an der Fassade von St. Peter, das Museo Profano im Vatikan
, die Casina Valadier auf dem Pincio und vor allem die heutige Gestaltung der
Piazza del Popolo. Diese Doktorarbeit, welche die Leistungen Valadiers auf dem
Gebiete der Baukunst ebenso wie auf demjenigen der Architekturtheorie mit bewundernswerter
Präzision würdigt, war nicht nur für die damalige Zeit erstaunlich
, sondern ist auch heute noch mit Freude und Gewinn zu lesen.

In Freiburg und Südbaden war nach dem Ende von Krieg und Drittem Reich die
französische Besatzungsmacht maßgebend. Deren weit voraussehende und bedeutende
Leistungen, insbesondere auf kulturellem Gebiet, in der Neu-Begründung
eines auf der Demokratie beruhenden kulturellen Lebens, sind gerade durch Dar-
Stellungen der jüngeren Zeit gewürdigt worden, was überfällig war. Die Kulturförderung
des französischen Staates in Südbaden ging von zwei verschiedenen Einrichtungen
aus : zum einen von der Militärverwaltung (Gouvernement Militaire)
in Baden-Baden und deren nachgeordneten Behörden, wie dem Amt für Kunst
(Service des beaux arts) in Freiburg (Maurice Jardot). Zum anderen ging sie aus
vom französischen Außenministerium und dem von diesem abhängigen. 1946

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