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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 200
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0202
Der Geschichtsverein Markgräflerland fuhr in die
Westschweiz

Renate Reimann

Nach den Spuren der Römer suchten die Teilnehmer der Studienfahrt des Geschichtsvereins
Markgräflerland am 24. September 2000 bei Bern und in Aven-
ches, dem römischen Aventicum. Außerdem lernten sie die Landschaft zwischen
den drei Seen, dem Murtensee, Neuenburgersee und Bielersee, sowie die schönen
mittelalterlichen Orte Estavayer-le-Lac und La Neuveville kennen.

Dr. Erhard Richter und Hermann Wider. Rektor der Realschule Grenzach-Wyh-
len, hatten gemeinsam Organisation und Führungen übernommen.

Während der Fahrt beschrieb Dr. Richter den historischen Hintergrund: die Geschichte
der Kelten und Römer in der heutigen Schweiz. Das schweizerische
Mittelland gehörte während der Römerzeit zu den Provinzen Gallien und Obergermanien
und wurde bis zum 5. Jh. n. Chr. durch die Gründung von Städten und
Kolonien romanisiert.

Die erste antike Stätte, die man an diesem Tage besichtigte, war das römische
Amphitheater auf der Engehalbinsel bei Bern. Innerhalb einer keltischen Siedlung,
die beim Verlassen durch die Kelten abgebrannt wurde, ist ein kleines römisches
Amphitheater mit dem typischen ovalen Grundriss entdeckt und 1956 restauriert
worden. 3 000 Zuschauer konnten hier die Tierkämpfe ansehen. Eine trapezförmige
Öffnung am Südende war wohl eine Art „Käfig" für ein Tier.

Die Fahrt ging weiter nach Aventicum. das unter Kaiser Vespasian (69-79) Hauptort
der „Colonia Helvetiorum" geworden ist. Es erhielt eine ca. 6 km lange Stadtmauer
mit 73 Türmen und fünf Stadttoren, die zum Teil heute noch zu sehen sind.

Die Stadtmauer umschloss alle besichtigten Objekte. Leider wurden viele der
antiken Bauten vom Mittelalter an bis zum 19. Jh. als Steinbruch verwendet. Man
benutzte die Steine zum Bau von Kirchen. Schlössern und anderen Gebäuden.

Die Forumthermen haben nach den Ausgrabungen ein Schutzdach bekommen:
ein großer Raum umfasst die verschiedenen Bäder. Man kann deutlich die „Heizungsanlage
'" mit Hypokaustsäulen und -fliesen erkennen; darin wurde die Luft
erwärmt, die dann durch Tonröhren zirkulierte und die Räume beheizte.

Die einzige seit der Antike stehen gebliebene Säule von Aventicum ist die
„Storchensäule", ca. 10 m hoch, so genannt nach einem Storchennest, das man auf
einem Stich von Matthäus Merian d.Ä. erkennen kann. Sie gehörte zur Vorhalle
des Tempels, von dem eine gerade Straße zum Forum und dem Theater führte.

In der Nähe der Säule fand man 1939 eine Goldbüste des Kaisers Marc Aurel,
die während der Alamanneneinfälle des 3. Jahrhunderts dort in einem Abwasserkanal
versteckt worden war.

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