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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 28
(PDF, 32 MB)
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brenner mit einer zweigeschossigen Emporenanlage ist. Es wurden u. a. der Altar
durch einen neuen moderneren Holzaltar ersetzt, ein Kanzelpult aufgestellt und
eine Heizungsanlage eingebaut. Auch sonstige behutsame Veränderungen, vor
allem im Chorraum und Eingangsbereich, wirkten sich sehr vorteilhaft auf den
schlichten klassizistischen Gesamteindruck des Kircheninnern aus. Am 26. Februar
1978 fand der feierliche Wiedereröffnungsgottesdienst mit Landesbischof
Professor Dr. Hans-Wolfgang Heidland, der dann später von 1980-82 Kanderner
Stadtpfarrer war, statt.

Die Orgel

Im Jahre 1728 wurde in der alten Kirche eine Orgel von einem unbekannten
Meister erbaut. Ein Andreas Bernauer reparierte diese das erste Mal 1771, das
zweite Mal Dominikus Bürkle 1820. Nach Abbruch der alten Kirche wurde im
darauffolgenden Jahr diese Orgel durch Xaver Bernauer in der neu aufgebauten
Friedhofskapelle aufgestellt. Als die neue Stadtkirche eingeweiht war. schrieb man
diese Orgel am 26. September 1827 zur Versteigerung aus. Vom Amt Lörrach
wurde die zuvor getätigte sehr teure Reparatur angemahnt. Es heißt dazu, „dass
man mehr Umsicht vom Stadtrat der Stadt Kandern. beim Ersparen für die von
neuem angegriffene Stadtkasse erwartet hätte". Mehrere Gemeinden bewarben sich
um den Zuschlag, so auch die Nachbargemeinde Marzeil. die zunächst als Käufer
für das Gebot von 300 Gulden favorisiert war. Da später jedoch noch höhere
Gebote eingingen, wurde sie dann für 334 fl. an die Gemeinde Tüllingen verkauft.
Am 10. Juni 1825 ist der bekannte Orgelbauer Joseph Merklin aus Oberhausen,
zum damaligen Amt Kenzingen gehörend, angeschrieben worden, um die Planung
einer Orgel für die neue Kirche vorzunehmen. Zuvor wurde vom Bezirksamt Lörrach
die Stadt Kandern noch vernommen, wie und auf welche Art und Weise sie
im Stande sei, die Kosten des Orgelbaues zu bestreiten und ob die Orgel nicht
vereinfacht werden müsste. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 2150 Gulden.

Für die Stadt Kandern bedeutete dieser Orgelbau einen neuen außerordentlichen
Kraftakt, war doch die Bürgerschaft schon in den vergangenen Jahren durch die
Verlegung des Friedhofs, den Kapellenbau und den Turmbau besonders belastet
worden. Es war also an eine neue Umlage für die Anschaffung einer Orgel nicht
zu denken. Der Bürgermeister sowie die Stadträte hofften jedoch, durch einen
größeren Holzverkauf einen Erlös von 2000 Gulden erzielen zu können, worauf
sich die Ämter damit zufrieden gaben, weil der Aufwand für die Orgel damit fast
erreicht wurde. Die Stadtobersten besichtigten in der Folgezeit mehrmals die in
Kehl sich im Bau befindliche Orgel. Am 27. April 1827 musste der Bürgermeister
von Kandern das Amt Kenzingen bemühen, um auf Merklin wegen der Terminvereinbarung
einzuwirken. Merklin antwortete auf sämtliche Erinnerungsschreiben
überhaupt nicht, da aber die neue Kirche in ungefähr 4 Wochen eingeweiht
werden sollte, wurde Merklin ein Dienstversäumnis vorgeworfen und damit gedroht
, dass er sich deshalb einen Abzug am Akkord gefallen lassen müsse. Am

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