http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0042
Kandern und die Familie Kammüller
Volker G. Scheer
In der Geschichte Kanderns zählt die Familie Kammüller zu den bedeutendsten
sowohl in ihrem bürgerlichen Engagement wie auch als Gewerbetreibende und
Industrielle. Wohl den wenigsten Kandernern ist geläufig, dass von heute 333
Jahren Ziegelei-Geschichte in Kandern die Familie Kammüller als Müller auf der
„Hinteren Mühle" (Abb. 1) von 1668 bis 1853 im Saisonbetrieb im „Ziegelgarten
", also heute etwa zwischen der Ziegelstraße und der Sitzenkircher Straße, auch
die Herstellung von Ziegeln und Backsteinen betrieb, die in anderen Händen und
in verschiedenen Gesellschaftsformen, zuletzt als Tonwerke Kandern GmbH, bis
1998 fortgesetzt wurde. Die Familie Kammüller nahm 1878, zunächst immer noch
neben der Müllerei und der Landwirtschaft, die Herstellung von feuerfesten Erzeugnissen
auf und kann mithin heute auf 308 Jahre keramisch-industrieller Tätigkeit
zurückblicken. Die 25 Jahre von 1853 bis 1878 waren wegen der politischen
Ereignisse wohl die schwierigsten der Familiengeschichte.
Am früheren Zieglerhaus gegenüber der Schule am Kirchplatz finden wir den
schönen Spruch (Abb. 2) „Ich achte Meinen Hasser den Johann Friedrich
Kammüller (1720-1793) und seine Frau Elisabeth Dietrich anbringen ließen. Er
Abb. 1: Die „Hintere Mühle" nach einer Zeichnung von E. Brähme
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