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Sein Enkel Johann Jakob Kammüller (1803-1867). verheiratet mit Anna Maria
Kittler aus Auggen, ist wohl bis dahin der bedeutendste Vertreter der Kammüller-
Familie in der Kanderner Geschichte. 1844 wurde er Bürgermeister und durch die
Badische Revolution 1849 als überzeugter Republikaner Mitglied der konstituierenden
Versammlung in Karlsruhe. Nach der gescheiterten Revolution wurde er
wegen „Hochverrats" zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Bruchsal verbüßen
sollte. Nach 15 Monaten ist er aber wegen schwerer Erkrankung entlassen
worden. Die ihm auferlegte hohe Strafe zwang ihn 1853. die Ziegelhütte zu verkaufen
und sich wieder als Müller und Landwirt auf die Hintere Mühle zurückzuziehen
.
Käufer der Ziegelei war sein bisheriger Zieglermeister Michael Ruch. Dieser
ließ die Inschrift am Haus übertünchen und dafür über der Türe die beiden Ziegelformen
, eine für Dach- und eine für Mauerziegel (Ziegel und Backsteine, wie wir
in Kandern sagen), als eine Art Wappen anbringen und mit seinen Anfangsbuchstaben
M und R und der Jahreszahl 1853 versehen. Albert Eiseies Hinweisen an
die Tonwerke verdanken wir die Restaurierung der ursprünglichen Inschrift durch
Julius Kibiger nach ihrer Entdeckung in den 50er Jahren. Bis 1956, als die Tonwerke
das neue Bürogebäude errichteten, stand dort noch - an das ehemalige
Wohnhaus angebaut - der alte Brennschopf mit dem Ofen (Abb. 4 und 5).
Obwohl er ein konservativ-reaktionärer Gegenspieler seines Schwagers Kammüller
war, setzte sich Bürgermeister Johann Georg Schanzlin (er hatte die
Schwester von Kammüllers Frau geheiratet) in mehreren Bittschriften für die Be-
Abb. 4: Ehemaliges Wohnhaus und Brennschopf 1956 (Tonwerke-Gelände}
(Archiv Volker Scheer)
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