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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 45
(PDF, 32 MB)
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wurde. Mit neuen Fabrikationsanlagen und -gebäuden ist in den Folgejahren die
Kapazität erweitert worden, um der ständig steigenden Nachfrage im In- und
Ausland gerecht zu werden. Während des Ersten Weltkrieges war Ernst Kammüller
von 1916 bis 1918 in Russland. In dieser Zeit leitete sein Bruder Fritz, sonst
für die Landwirtschaft zuständig, im Markgräflerland als „Fritz-Götti" geschätzt
und beliebt, den ganzen Betrieb (Abb. 8,9,10).

In die Zeit nach dem Krieg, 1922, fiel auch die Heirat des bereits fünfzigjährigen
Ernst Kammüller mit Frieda Grether, die er bei Hermann Daur in Otlingen
kennengelernt hatte. Sie war die Tochter des Landwirts Adolf Grether aus Lörrach
, stammte also aus der bekannten Lörracher Grether-Familie, die drei Bürgermeister
bzw. Oberbürgermeister stellte.

Die Folgen des Krieges und der Inflation konnten überwunden werden, eine
aufstrebende Entwicklung bahnte sich an, bis die hereinbrechende Weltwirtschaftskrise
ernste Rückschläge mit sich brachte. Hinzu kamen ab 1933 auch
politische Schwierigkeiten, weil Ernst Kammüller-Grether als aufrechter Demokrat
nicht bereit war, sich den neuen Machthabern zu beugen. Die Umstände nach
dem Zweiten Weltkrieg erschwerten zunächst die Wiederaufnahme der Produktion
im größeren Rahmen. Zum 1.Oktober 1947 schieden Fritz und Markus Kammüller
aus, und der jüngste Sohn Adolf (Abb. 13) des verbleibenden Teilhabers trat in
das Unternehmen ein. wo er bis heute wirkt. Nach der Währungsreform 1948
wurden die Fabrikationsanlagen laufend modernisiert, und das Unternehmen
konnte den Absatzmarkt seiner Erzeugnisse im In- und Ausland bedeutend erweitern
. Die Firma mit einer Jahresproduktion von etwa 7 000 Tonnen ist heute der
größte private Arbeitgeber im Raum Kandern und der älteste und noch einzige
Betrieb, der den heimischen Rohstoff Ton verarbeitet.

Ernst Kammüller widmete sich aber nicht nur dem Aufbau seines Unternehmens,
sondern auch in besonderer Weise dem Wohl der Heimat und vor allem seiner
Vaterstadt Kandern. Das war ihm zeitlebens eine echte Herzensangelegenheit. 1907
gründete er - in den Fußstapfen des traditionell demokratischen Bewusstseins seiner

Abb. 8: Ernst Kammüller Abb. 9: Fritz Kammüller 1953 Abb. 10: Markus Kammüller

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