Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 63
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0065
Abb. 10: „ Badenweiler, wie es zur Zeit der Römer ausgesehen haben mag ".
Blick vom Tal auf den am Hang gelegenen Ort, im Hintergrund die Schwarzwaldberge.

Zeichnung von Friedrich Weinbrenner (1822)

Struktur, mit bedeutenden Bauwerken, Straßen und öffentlichen Plätzen sowie
besonders herausgehobenen sakralen Bereichen. Gerade diese aber spielten in einem
Kurort der damaligen Zeit eine ganz besondere Rolle, denn neben heilendem
Wasser und ärztlicher Kunst vertraute man nicht zuletzt auf die Hilfe der für die
Quellen „zuständigen" Gottheit, in diesem Fall der „Diana Abnoba". der Göttin
des Schwarzwaldes. Wahrscheinlich begab sich auch unser Besucher zuallererst
an einen Altar im Bäderbereich (Abb. 12), um mit einer Opfergabe gute Voraussetzungen
für seinen Kuraufenthalt zu schaffen. Dann erst war er in Badenweiler,
in römischer Zeit Aquae...? genannt, wirklich angekommen.

Für den Archäologen ist die Wiedergewinnung eines römischen Siedlungsplanes
oft ein Puzzlespiel, in dem viele Einzelinformationen (Grabungen, Beobachtungen
) allmählich ein Gesamtbild ergeben oder doch wenigstens eine ungefähre
Vorstellung vermitteln. In vielen Fällen aber kommt er über ein nur skizzenhaftes
Bild nicht hinaus, weil sich seinem Forschungsdrang zu viele Hindernisse in den
Weg stellen - oder weil im Boden gar nicht mehr alles vorhanden ist, wegen
Veränderungen des Terrains durch Erosion, wegen Zerstörungen durch tiefreichende
Eingriffe in den Untergrund oder schlichtweg deshalb, weil man die Reste
römischer Gebäude im Mittelalter gerne als Steinbruch verwendet und bis zum
letzten Quader abgetragen hat. Dies alles trifft zu für Badenweiler, wo beispielsweise
im ausgehenden 18. Jahrhundert die großen Thermen nur deshalb entdeckt
wurden, weil der riesige Schuttberg, entstanden beim Einsturz der hohen überwölbten
Räume, das Baumaterial für neue Häuser liefern musste. Wieviel römische
Bausubstanz allein in den Mauern der mittelalterlichen Burg verschwand, ist
kaum abzuschätzen. Ein nicht geringer Anteil davon ist jedenfalls in großen Öfen

63


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0065