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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 68
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0070
Den zweiten Schwerpunkt der stadtartigen Siedlung von Badenweiler bildete
das auf der untersten Siedlungsterrasse am Rand des Steilhangs gelegene Thermalbad
(Abb. 13a. 15a, 19), auf dessen Architektur und Baugeschichte hier nicht
näher eingegangen werden kann. Mit diesem gewaltigen Badegebäude allein
(Abb. 15a) war es aber nicht getan, denn eine große Zahl oft länger verweilender
Kurgäste musste untergebracht, medizinisch wie anderweitig versorgt werden. Das
erforderte weitere Bauten für Dienstleistungen aller Art, Übernachtungsmöglichkeiten
, überhaupt die ganze Infrastruktur eines größeren Kurorts. Was unmittelbar
mit dem Badebetrieb zu tun hatte, war anscheinend um die Thermen konzentriert
(Abb. 13, Nr.2 u. 4), Wohngebiete lagen offenbar mehr im Ostteil der Siedlung,
wo eine Art von Terrassenhaus (Abb. 13, Nr.6) in Ausschnitten freigelegt werden
konnte (Ausgrabung des Landesdenkmalamts 1988). Den Ostrand der Siedlung
markiert dann wieder ein Sakralbau: Ein sog. gallo-römischer Umgangstempel
(Abb. 16) diente wohl vor allem den Einwohnern keltischer Abstammung sowie
der autochthonen Bevölkerung des Umlandes als kultischer Mittelpunkt. Diese
„Eingeborenen" waren es wohl, die überwiegend die körperlich schweren Arbeiten
zu übernehmen hatten, beim Betrieb des Thermalbads, aber auch beim bergmännisch
durchgeführten Abbau von Silbererzen (Bleiglanz) hoch am Hang oberhalb
der Siedlung, bei den „Blauen Steinen". Denn der Ort hatte neben dem
Kurbetrieb auch noch diese zweite wirtschaftliche Komponente, ergänzt wahrscheinlich
durch Betriebe zur weiteren Aufbereitung der gewonnenen Erze. Diese
Anlagen werden unterhalb der Thermen und ihrer Nebengebäude (Abb. 13, Nr.2
u. 3) im Steilhang vermutet (Abb. 13, Nr.l), wo das abfließende Thermalwasser
zur Energiegewinnung (Mahlwerke) genutzt werden konnte.

Abb. 15: Reliefstein mit pflanzlicher Ornamentik vom großen Tempel (Abb. 14)

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