http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0090
Abb. 9: Zum Vergleich: Das Haus des
Kunsnereins (1900) in Karlsruhe von
Ratzel. Übereinstimmungen mit dem
„Schwanen" sind nicht zu übersehen.
Ratzel bleibt näher an den Barockvorbildern
.
sechsten Gebäudeachse! Auffallend ist eine gewisse Ähnlichkeit der Fassade mit
der von Friedrich Ratzels Kunstvereinsgebäude (1900) in Karlsruhe (Abb. 9). Hier
wie dort die Kolossalpilaster und der seitlich angeordnete barocke Eingang, die
hochovalen Dachfenster, die dünnen. z.T. zweischichtigen Wandauflagen in der
Brüstungszone des zweiten Obergeschosses; selbst das über den Kapitellen angebrachte
Baudatum findet sich bei beiden Gebäuden! Das Ideal der Neubarockarchitektur
nach 1900 war ein „bereinigter", d.h. versachlichter oder ..modernisierter
" Barockstil. Schmid ging beim ..Haus zum Schwanen" mit der ..Modernisierung
" sichtlich weiter als der berühmtere Ratzel, der beim Karlsruher Bau dem
barocken Formenschatz und Überschwang sichtlich stärker verhaftet blieb. Dem
schönen Bau - wie auch dem Hause Glünkin - waren 1907 Artikel in den Zeitschriften
„Der Profanbau" und ..Moderne Bauformen" gewidmet18'. In letzterer
wurde die geschickte Einfügung der Bauten in das bescheidene Straßenbild und
beim Hause Glünkin die (unterstellte) gute Zusammenarbeit zwischen Architekt
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