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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 104
(PDF, 32 MB)
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Marnbach, Zelle, an Hausen vorüber, wo Hebel gebohren ist." Hier irren sich die
jungen Flitterwöchner. Hebel wurde bekanntlich am 10. Mai 1760 zu Basel am
Totentanz geboren ,. von dem Sandehansemer Schwibbogen das zweite Haus",
wie er selbst schreibt. Doch lesen wir weiter: „Es hat die ganze Zeit, mit wenig
Unterbrechungen, gerechnet (geregnet) aber da wird es gar gräulich. Dazu kommt
ein unappetitliches Gasthaus. Essen das man nicht essen könnte, sodaß uns
Schopfheim nicht sonderlich gefiel. Nachmittags klärt sich der Himmel. Zwischen

Abb. 4: Blick aufs Röttier Schloss

Steinen und Brombach ist es ganz hell. Wir sehen das Rödder Schloß, kommen
um 5 in Lörrach, dem Ende des Wiesenthaies an. Lörrach ist ein hübscher Ort mit
einem stattlichen Gasthofe..." Hier ist wohl der „Hirschen" gemeint, der als Poststation
auch die Möglichkeit bot. die Pferde zu füttern. „Wir trinken Caffee, und
der schöne Sonnenschein verleitet uns weiter zu reisen. Kaum auf der Höhe angelangt
, entsteht ein furchtbares Gewitter, der Himmel ist gelbgrau, gräßlich anzusehen
; es blitzt und donnert, und ich fürchte mich. Felix erzählt mir vom Wolkenbruch
in der Schweiz. Es dauert der Regen fort, bis wir nach Schliengen kommen,
unserem Nachtquartier. Dort will sich niemand im Gasthaus blicken lassen, bis
Felix eine ganze Gesellschaft Frauen herausgedonnert hat. Man führt uns eine
Wendeltreppe hinauf in ein nasses Zimmer. Wir lassen uns ein anderes geben.
Felix geht in die Apotheke..."

Schliengen also ist die letzte Station ihrer Reise durch das Wiesental und das
Markgräflerland. Der Gasthof, in dem sie übernachten, ist der ..Baselstab", der
teilweise im letzten Krieg zerstört wurde. Er stand an der Stelle des Weingutes
Blankenborn. Die erwähnte Wendeltreppe blieb erhalten. Ich habe sie mit der
eingemeißelten Jahreszahl 1656 vor zehn Jahren fotografiert, als ich für Prof.
Peter Ward Jones die Stationen der Hochzeitsreise in unserer Gegend näher untersuchte
. In Schliengen half mir dabei Dr. Rüdiger Hoffmann, von dem ich bei
dieser Gelegenheit erfuhr, dass im selben „Baselstab" im Jahre 1830 der Dichter
Ludwig Uhland abgestiegen ist.

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