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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 109
(PDF, 32 MB)
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Hitzig kennen, einen liebenswürdigen, alten Herrn, der mir viel von Hebel zu
erzählen wusste, mit dem er sehr befreundet gewesen war..." Hoffmann blieb bis
zum 18. September in Lörrach. Über eine Woche also hatte er sich Zeit genommen
, um sich im Markgräflerland umzusehen und umzuhören. Er war tief beeindruckt
von seinem Aufenthalt. Rechtsanwalt Euler begleitete ihn bis nach Efrin-
gen und widmete ihm zum Abschied ein Gedicht, das von der Hoffnung auf eine
bessere deutsche Zukunft spricht:

Der Hoffma fehlt, doch d'Hoffnig nit,
Daß uf der dütschen Erde
So mengs, was no im Arge lit,
Nootno cha besser werde.
Drum sag i: Hoffma hoff, es cha
Nit allewil so blibe;
Es seig dir Trost, du guete Ma,
Di Werk wird Früchte tribe."

Wer war aber nun dieser „Rechtsanwalt Euler"? Den Anstoß zu einer gründlichen
Suche nach ihm bekam ich von außen, von Prof. Dr. Raymond Matzen von
der Universität Straßburg. Er, der große Kenner und Verehrer der Werke von
Johann Peter Hebel und von Hermann Burte, Hebeldankträger des Jahres 1976,
war dabei, ein alemannisches Kuriosum herauszugeben, in dem auch die alemannischen
Gedichte des norddeutschen Hoffmann von Fallersleben nicht fehlen durften
. Bei seinen Recherchen stieß er auf den Namen des „Rechtsanwalts Euler".
Und so stellte er mit Schreiben vom 6.2.1985 mir, dem damals noch amtierenden
Ratschreiber von Lörrach, folgende präzise Fragen: „1. Wer war dieser Rechtsanwalt
Euler? 2. Woher kam er? Wie alt war er damals? Was trieb er in Lörrach?
Inwiefern war er dazu berufen und befähigt, alemannische Gedichte zu korrigieren
?" Ein bisschen viel auf einmal will er wissen, der verehrte Professor Matzen,
habe ich wohl damals gedacht. Aber die Aufgabe war gestellt, und die Lösung
interessierte mich selbst auch sehr. Im Kirchenbuch der evangelischen Stadtkirche
fand sich die erste Spur. Stadtpfarrer und Kirchenrat Friedrich Wilhelm Hitzig
(1767-1849), der Freund Hebels, hat in seiner ausdrucksvollen Schrift den Kirchenbuchauszug
des evangel. Pfarramtes Pforzheim in das Lörracher Kirchenbuch
eingetragen. Danach wurden am 3. September 1839 in Pforzheim ehelich getraut
und eingesegnet: Ernst Ludwig Euler, Rechtspractikant, ehelicher Sohn des Ludwig
Euler, gewesener Amtsrevisor dahier, und Caroline Sexauer, und mit ihm
Augusta Friederica Sievert. eheliche Tochter des Ludwig Friedrich Sieveit, gewesener
Pfarrer, und der Sophie Greiner. Trauzeugen waren der Bijouterie-Fabricant
Johann Adam Benckiser in Pforzheim und Nicolaus Koechlin. Indiennefabricant
von Lörrach. Schon eine Fülle von Nachrichten, die wir diesem Kirchenbuchauszug
verdanken. Wo aber hat dieser Rechtsanwalt Euler in Lörrach gewohnt, als er
den wunderfitzigen Hoffmann großzügig zu sich einlud? Auch diese Frage konnte

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