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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 125
(PDF, 32 MB)
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Sonntag war ich wieder beim noch immer höchst anmuthigen Grenzacher Bäbeli,
welches jetzt Frau Lerchenwirthin Senn in Lörrach und zwar sehr glücklich verhei-
rathet ist." -0> Am 6.11. März 1882 schreibt er dann an Max Alioth: „Hier geht sonst
Alles seinen Schlendrian; gestern Nachmittags war ich mit Grien [Robert Grüninger
] über Land: die Abendstation machten wir zu Lörrach in der Lerche bei Bäbeli
."2" Am 2. April 1882 lesen wir in einem Brief an denselben Empfänger: „Heut
Nachmittag gehe ich mit Grien, der ein unbeschreibliches Sehnen nach Markgräf-
ler prima Sorte hat, nach Kilchen, wo dergleichen bei Rottra verzapft wird. - Zu
Frau Senn, Lerchenwirthin in Lörrach (einst Bäbeli und jetzt noch immer schön,
obwohl mit Ansatz zu Schwangerschaft) gehen wir ein andermal." 221 Am 23. Dezember
1882 teilt er dann Alioth folgendes mit: „Neues von hier ist nicht viel zu
melden. Sonntags zottelten wir (Speiser. Grien. Willi Frey, und W. VonderMühll)
nach Steinen und zurück und kehrten auf dem Heimweg bei Bäbeli ein. dessen
Kind schon recht hübsch wird, nachdem es als Säugling eher wüst ausgesehen."23)

In einem Brief vom 17. Februar 1884 berichtet er Alioth von einem Spaziergang
nach Steinen, wobei er auf dem Heimweg wieder Bäbeli besuchte, „welches zwar
ein wenig magert, aber alle Hauptsachen, z.B. Teint. Zähne und Augen noch hat
wie vor Alters, und auch die angenehme Sprechstimme, die ich bei Weibsleuten
für ein Principale halte"24'.

Auch später besuchte Burckhardt noch ab und zu die „Lerche" und das inzwischen
verwitwete Bäbeli. denn schon 1887 war ihr Mann mit 37 Jahren gestorben.

So schreibt er am 23. März 1888 Max Alioth: „An einem der letzten Sonntage
war ich mit Grien in Lörrach zur Lerche, und wir staunten über den Adel und
dauernden Reiz der Wittwe Senn, nämlich des Bäbeli. welches Sie grüßen läßt,
und sehr freundlich."25*

Am 5. Juni 1889 berichtet er dann Preen:

„In Lörrach bin ich seit Jahresfrist nicht mehr gewesen, obschon die Lerchenwirthin
, Wittwe Senn (ehmals Bäbeli Richter von Grenzach) noch immer ein An-
ziehungspunct wäre. Wenn ich Geld hätte nach Belieben, ich kaufte Frau Senn von
Lörrach los und bezöge hier ein nettes Haus und ließe mich von ihr verpflegen bis
an mein Ende. Dieß aber ganz unter uns! das sind nur solche übermüthige Ideen,
mit welchen ich vielleicht bei Frau Senn recht übel ankäme. (Doch nein, eigentlich
übel nähme sie mir es nicht)."261

Nach einer Familienüberlieferung hat Burckhardt dann doch die verwitwete Lerchenwirtin
Bäbeli Senn gebeten, seine Haushälterin zu werden, aber sie soll abgelehnt
haben, weil sie den Bildhauer Karl Robert Schwab heiraten wollte.27) Diese
Hochzeit mit dem 17 Jahre jüngeren Mann, der in Lörrach ein Steinmetz-Geschäft
besaß, fand dann 1893 statt.28)

Burckhardts Fernbleiben von Lörrach hing mit seinem fortschreitenden Asthmaleiden
zusammen, wodurch er die letzten fünf Jahre seines Lebens fast ausschließlich
an seine Wohnung gebunden war. So schrieb er am 24. Mai 1893 an Rudolf
Smend, dass er keine Viertelstunde mehr gehen könne, „ohne zu keuchen und zu
schwitzen"29).

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