Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 142
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0144
ihrer schweizerischen Kollegen. Es muss aber erheblich teurer gewesen sein. Denn
damals beschwerten sich badische Bäcker über die massenhafte Einfuhr von Brot
und Mehl aus dem südlichen Nachbarland durch die Grenzbewohner. Eingeführt
wurde daraufhin eine Brotkarte, welche die zollfreie Einfuhr für den täglichen
Bedarf regeln sollte. Im Jahr 1913 stellte das Bürgermeisteramt Lörrach insgesamt
1883 solcher Karten aus, davon 1270 an Arbeiter. Mehrere Lörracher Bäckermeister
sollen damals in Konkurs gegangen sein.131 Das Brotproblem vor 90 Jahren
erinnert übrigens sehr stark an Vorkommnisse, die sich in den letzten Jahren
bezüglich des Benzinpreises im Dreiländereck abspielen.

Vom trennenden Charakter der Grenze war dagegen zu diesem Zeitpunkt noch
nicht viel zu spüren; im Gegenteil: seit 1900 expandierten die Basler Verkehrsbetriebe
und ließen Tramlinien von Basel nach Saint Louis (St. Ludwig) und im Jahr 1910
von Basel nach Huningue (Hüningen) in das Elsass bauen. Lediglich die Zollkontrolle
sorgte dafür, dass an der Grenze ein jeweiliger Aufenthalt von zwei Minuten
eingeplant werden musste. Personenkontrollen waren dagegen noch unbekannt.14)

An den grenzüberschreitenden Straßenbahnlinien lässt sich für die Folgezeit
aber auch das Trennende der Grenze ablesen. Die 1913 beschlossene Linie zwischen
Basel und dem badischen Lörrach wurde aufgrund des Ersten Weltkriegs
erst Ende 1919 fertiggestellt, und die Linien nach Hüningen und St. Louis führten
seit dem 31. Juli 1914 nur noch bis zur Grenze.

Abb. 1: Kontrolle an der deutsch-schweizerischen Grenze bei Stetten während des

Ersten Weltkrieges

Foto: Museum am Burghof/Lörrach

142


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0144