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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 6
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menschliche Behandlung eine Kante erhalten und so zum Werkzeug geworden ist.
Mit einem Chopper konnte man etwa ein erlegtes Tier häuten und zerlegen. Dieses
Steingerät führt uns denn auch richtig in die älteste Phase der Steinzeit, das sogenannte
Paläolithikum. In dieser Epoche der jagenden und sammelnden sogenannten
Höhlenbewohner, die allerdings auch dem Wild und anderen Ernährungsmöglichkeiten
nachziehende Nomaden sein konnten, gab es auf dem Areal der heutigen
Landgemeinden bereits Menschen, was ein vielleicht um 130 000 Jahre alter Chopper
, der 1999 beim Häuserbau an der Gehrhalde zum Vorschein kam. beweist. Er ist
ein grobkörniger Kiesel - wohl aus dem Schotter des Rheins, dessen Ufer bis vor
rund 30000 Jahren noch durch die heutigen Raine (Abhänge: Bluttrain. Gstalten-
rain) gebildet wurde - von 550 Gramm Gewicht. Schon 1998 fand man in Bettingen
einen vor rund 80000 Jahren hergestellten Faustkeil.

Reste von Mammut, Wisent, Riesenhirsch und Hyänen gingen auf ein etwa
40000-jähriges Jägerlager von Neandertalern am Ausserberg zurück. Ein Dorf
bestand damals selbstverständlich noch nicht. Die mäandrierenden Flussläufe von
Rhein und Wiese mit ihren Schmelzwassern schufen sumpfiges und darum ungesundes
Gelände. Kälteperioden - ..Eiszeiten" - trieben die seinerzeitigen Menschen
in klimatisch günstigere Zonen. Höhere und besonntere Lagen empfahlen
sich deshalb für den Aufenthalt. Die ausgezeichnete Sicht Richtung Rhein- und
Wiesental bot taktische Vorteile. In dieser immer noch weit zurückliegenden Zeit
hielten sich also im von der Natur bevorzugten späteren Siedlungsgebiet von
Riehen und Bettingen auch wieder Menschen auf.

Aus der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, das etwa von 4000-1800 v. Chr. dauerte
, stammen über dreißig Funde aus Riehen und zwar von den Fluren Hörnli.
Auf dem Rücken und In der Steinbreche. Sie bestanden beispielsweise aus Steinbeilen
und Klingen. Neusteinzeitliche Jäger lagerten sich Auf dem Buechholz ob
Bettingen. In die Bronzezeit (ca. 1800-750 v. Chr.) gehören Grabhügel im Wald
des Britzigerbergs. in die ihr anschließende Eisenzeit eine Lanzenspitze und ein
rituell verbogenes Schwert, beide kamen an der heutigen Burgstrasse zum Vorschein
. Die keltischen Völker der jüngeren Eisenzeit (nach 450 v. Chr.), die Hel-
vetier im schweizerischen Mittelland und die Rauriker oder Rauracher in der
Regio Basiliensis haben bis jetzt in Riehen-Bettingen keine archäologischen -
dafür aber sprachliche und religiöse - Zeugnisse hinterlassen. Auch erinnern zwei
in der Mitte des 20. Jahrhunderts benannte Strassen an sie.

Mars und Kirschen

Die modernen Verhältnisse täuschen darüber hinweg, dass in unserer Gegend
die natürliche Grenze zwischen Nord und Süd im Rhein verläuft. Und der rechts
des Stroms gelegene Teil des gegenwärtigen Kantons Basel zählte - anders als
heute - auch politisch während vieler Jahrhunderte zum Norden, zu dem er geographisch
ja eindeutig gehört. Die Römer erreichten die Rheingrenze kurz vor der

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