http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0019
Abb. 7: Der Wettinger Wappenstein aus der Zeit um 1440.
heute an der Landvogtei Riehen angebracht
oder Meerfee. ein Meerstern und stilisierte Wellen auf die Errettung von Heinrich
II., Graf von Rapperswil (t 1246), aus Seenot auf einer Pilgerfahrt ins Heilige Land
hin: Zum Dank stiftete er das Kloster. Nachdem es während vieler Generationen für
Pfarrer. Pfarrhaus und Kirche zuständig gewesen war. veräußerte Wettingen wohl
als Folge der Reformation seinen Besitz in Riehen 1540 der Stadt Basel.
Riehens historische Nachbarn decken sich nicht gänzlich mit den heutigen. Den
Säckinger Damen gehörte bekanntlich bis 1806 Stetten. Sie ließen dieses Dorf von
1495 bis 1727 durch Vögte aus der Familie von Schönau verwalten. Die Stadt
Lörrach gemeindete 1908 Stetten ein und wurde dadurch neue Nachbarin. Im
Inzlinger Wasserschloss herrschten von 1394 bis 1806 die Freiherren Reich von
Reichenstein, erst dann kam diese Gemeinde definitiv an Baden. Grenzach - seit
1975 Grenzach-Wyhlen - wurde im Auftrag der Markgrafen von 1491 bis 1735
durch die Ritter von Bärenfels, die bis 1472 auch als Pfandherren in Bettingen
gewirkt hatten, regiert. Österreichs Grenzen reichten bis 1741 an den Riehener
und bis 1805 an den Bettinger Bann. Ab und zu erfuhren die Trennlinien zwischen
Riehen und Basel - zuletzt 1952 und 2002 - und zwischen Riehen und Bettingen
- zuletzt 1976 und 1981 - Änderungen. Von alters her trafen sich die Gemeindegebiete
von Muttenz (seit 1872/75 von Birsfelden) und Riehen im Rhein. Trotz
den manchmal hochgehenden Wassern der noch unkorrigierten Wiese bestand der
wohl intensivste Kontakt Riehens über Landesgrenzen mit dem schon 786 bezeugten
und später badisch-markgräflichen Weil beziehungsweise seit 1929 mit der
Stadt Weil am Rhein (und nicht etwa Weil an der Wiese: Der speziellen Grenzen
wegen tangiert .des Feldbergs liebliche Tochter' die Weiler Gemarkung nicht).
Bettingen, wo noch bis weit ins 19. Jahrhundert Markgräfler Tracht getragen
wurde, orientierte sich traditionell bis um 1900 stark nach Grenzach. Dort befan-
17
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0019