Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 25
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0027
aber im 18. Jahrhundert) und in der Nachfolge der seinerzeitigen Alamannensied-
lung Wenkenhof gegen Bettingen der Alte (vor allem 16.-18. Jahrhundert) und
der Neue Wenken (ab 1736 und zuletzt 1921). Beide bekamen schon königlichen,
kaiserlichen und präsidialen Besuch: Friedrich Wilhelm IV. von Preußen hielt sich
1842 kurz im Bäumlihof und Beatrix der Niederlande 1982 sowie Mitschiko
Schoda von Japan 2002 im Wenkenhof auf. Bundespräsident Theodor Heuss kam
auch zu Besuch. Im Dorf selbst stehen die Wettsteinhäuser, das Alte bis 1957 im
Besitz von Nachkommen des Bürgermeisters und seit 1971 als Spielzeug-. Reb-
und Dorfmuseum der Gemeinde Riehen, das Neue als Ort, wo seit 1976 Ziviltrauungen
stattfinden. Das 1694/95 erbaute Elbs-Birrsche Landgut an der Rössligasse
51 beherbergt seit 1980 die Musikschule Riehen. Privat bewohnt werden das
holländische Züge tragende und wasserschlossartige LeGrand-Haus an der oberen
Rössligasse. wohl 1688 errichtet, und das Werthemann-Stähelinsche Gütchen, der
..Scherben", aus der Zeit um 1763/64 an der Baselstrasse 88 gegenüber der Fonda-
tion Beyeler. In deren Park steht das vor allem spätgotische Berower- (sprich
Berauer-) Gut aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und verschoben daneben in
Richtung Dorf das Landhaus Iselin. gebaut zuerst angeblich 1585 und im 18. Jahrhundert
barockisiert. Den Eingang Riehens von Basel her markiert der Glögglihof
aus der Zeit um 1600, er erhielt seinen Namen von an ihm klingenden chinesischen
Glöckchen. Im Rüdinschen Haus, um 1540 als erster Basler Sitz errichtet,
befindet sich seit 1957 das Rektorat der Landschulen von Riehen und Bettingen.
Das jetzt hochbarocke (1720) Vischersche Landgut an der Oberdorfstrasse dient
seit 1852 als Stammhaus des Diakonissenhauses. Und vom ursprünglichen Spittel-
oder Burckhardthof (1745) im Oberdorf sind nur noch Teile zu sehen. Bettingens
einziger Landsitz, das heutige Restaurant ..Baslerhof*, wurde 1511 erstmals erwähnt
und erhielt sein gegenwärtiges Aussehen wohl 1731.

Die Häuser stellten aber nur den einen Aspekt der Anwesenheit reicher Basler in
Riehen dar, der andere zeigte sich darin, dass sie als Landwirte. Rebbauern und
Immobilienhändler oft genug in Konkurrenz mit Einheimischen gerieten. Davon
ist heute nur noch wenig zu spüren, sind doch die meisten Landsitze in öffentlichen
Besitz übergegangen und dienen ebensolchen Aufgaben oder karitativen Bestrebungen
. Es entstanden in Riehen aber nicht nur Basler Herrengüter. Auch an
den Gebäuden der Einheimischen wurde gebaut. Gänzlich neue Häuser gab es
allerdings selten. Viele dörfliche Liegenschaften tragen Spuren fast jeden Jahrhunderts
. In die Zeit Wettsteins zurück reichen etwa der Fachwerkbau an der Oberdorf
Strasse 57 oder das Taunerhäuschen an der Rössligasse 40. Tauner nannte man

er

die Taglöhner. Das erstarkte Selbstbewusstsein Riehens kam auch in verschiedenen
öffentlichen Gebäuden zum Ausdruck: Ein erstes Gemeindehaus wurde am
Ort der heutigen Alten Kanzlei 1609 bezogen und 1694 „von nüwem aussgebau-
wen". den Schützen diente seit 1661 ein eigenes Haus (heute Bahnhofstrasse 1).
Die alte Hufschmiede Wenk (Baselstrasse 60) gehörte dem ausgehenden 17. Jahrhundert
an. Rund hundert Jahre älter dürfte die erhaltene School (= Metzg. Baselstrasse
26) sein. Die Landvogtei erhielt 1603 das noch erhaltene Baselschild.

25


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0027