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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 88
(PDF, 32 MB)
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außerhalb seines Gebietes. Der Vertrag mit Sutter sah vor, dass Marshall ihm ein
Viertel des Schnittholzes liefern sollte. Doch das änderte sich alles, als dieser am
24. Januar 1848 im Abzugskanal der Mühle Gold fand.

Der Goldrausch

Dieser Fund wurde nicht genügend geheimgehalten, und so begann nun ein
gewaltiger Goldrausch. Schon im Mai 1848 waren etwa 800 Goldwäscher am
Werk und einen Monat später rund 2 000.

In wenigen Monaten wuchs der unbedeutende Ort San Francisco von 250 auf
20000 Einwohner. Um die Mitte des Jahres 1849 lagen etwa 600 verlassene
Schiffe in seinem Hafen, weil die Mannschaften desertiert waren. Auch Sutter
verlor die meisten seiner Leute, weil sie auf den Goldfeldern schnell reich werden
wollten.

Sein Fort wurde nun eine Wegestation für durchziehende Goldgräber und Goldwäscher
, wodurch es zu einem verrufenen Ort, einer Spielhölle und zu einem
Versteck für Verbrecher herabsank. Durchziehende Banden plünderten seinen
Viehbestand so sehr, dass Sutter in seinen Lebenserinnerungen feststellte: „Mein
Besitz schwand in den nächsten Jahren dahin wie Schnee in der Sonne". Schließlich
verfiel Sutter selbst dem Goldfieber und ging für einige Zeit in die Minen.

1848 ließ er seinen ältesten Sohn Johann August Sutter jr. aus der Schweiz
nachkommen, und 1850 folgten dann seine Frau sowie seine zwei weiteren Söhne
und eine Tochter.

Nun baute Sutter eine Musterplantage für Obst und Gemüse, die sogenannte
Hockfarm, wodurch er zum Pionier der kalifornischen Obstzucht wurde.

Der Kampf um Entschädigung

Nachdem Kalifornien 1850 als 51. Staat an die Vereinigten Staaten gekommen
war. beanspruchte Sutter eine Entschädigung von 350 Millionen Dollar, denn den
größten Teil seiner 593 km2 hatte er ja durch die Entdeckung des Goldes verloren.

1855 bestätigte zwar die Landkommission für Kalifornien Sutters Ansprüche,
doch dieser Entscheid wurde nie rechtskräftig. Denn wütende Farmer, die sich
widerrechtlich auf Sutters Land niedergelassen hatten und nun Enteignungen befürchteten
, inszenierten einen Aufruhr, bei dem sogar der Justizpalast in San
Francisco in Flammen aufging. Sein Fall ging jetzt an das Bundesgericht, das
1858 nur ein Drittel seiner Besitzungen, nämlich Neu-Helvetien, als sein rechtskräftiges
Eigentum anerkannte. Nun folgte Sutters jahrelanger Prozess gegen die
Union, der ihn 320000 Dollar kostete.

Sutter wurde aber trotzdem eine legendäre Figur. 1855 ernannte man ihn sogar
zum „General der kalifornischen Miliz*", was allerdings nur ein dekorativer

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