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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 123
(PDF, 32 MB)
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seinen in keiner Weise nach. Als sie 1750 den Buchdrucker Johannes Meyer
ehelichte, erschien als letztes Werk noch ein kleines Schulbüchlein in der Lörracher
Werkstatt.

Anna Maria Louisa verstarb Ende 1773. Die Druckerei wurde aber schon wesentlich
früher aufgegeben. Das prächtigste Werk Samuel Auguste de La Carrieres
ist zweifellos die Bibel von 1748.

„Lesezeichen" aus der Ortsgeschichte Endingens und Breisachs

Eine solche Bibel vor der Vernichtung retten zu können, allein dies ist bemerkenswert
. Wenn aber in dieser Bibel „Lesezeichen" von geschichtlicher Bedeutung zu
finden sind, ist das ein weiteres ..Ereignis" und eine spannende Entdeckung, die zu
erkunden sich lohnt.

So fand ich in der Bibel ein kleines unscheinbares Zettelchen im Format 3,5 cm
auf 7.5 cm. nämlich eine Zollbescheinigung mit folgendem Text: ..Es ist der Stadt
Zoll unter dem Freyburger Thor bezahlet worden mit 1 kreuzer. Endingen den ..."
Ich fand heraus, dass das ..Freyburger Thor" in Endingen am Kaiserstuhl bereits
1827 (noch zu Lebzeiten des Bibelbesitzers) abgerissen wurde. Wie kam das Zoll-
kärtchen in die Bibel? Gab es in der Familie des Bibelbesitzers Handelsleute, die im
Städtchen Endingen ihre Ware zum Kauf anboten? Diese Fragen bleiben offen.

Als weiteres „Lesezeichen" entdeckte ich in der Bibel ein für die Stadt Breisach
und die Gemeinde Gündlingen interessantes Dokument. Es handelt sich um einen
Schuldschein, den das Großherzoglich Badische Bezirksamt Breisach am 25. Oktober
1847 ausstellte. Der Krämer Stephan Wiedensohler aus Gündlingen wird
damit aufgefordert, „mit 22 Gulden und 8 Kreuzer nebst Zins vom Klagtag an ...
binnen 14 Tasen den Kläger zu befriedigen...". Als Kläger wird der Breisacher
Handelsmann Herbst benannt. Auch hier liegt die Frage nahe, ob die Bibel irgendwann
in die Hände eines Kaufmanns gelangte.

Besitzereintrag führt ins Pfarrhaus nach Broggingen

Natürlich war meine Neugier groß. Weiteres über die Bibel und die beiden
Bücher in Erfahrung zu bringen, die zusammen im Paket mehr als 2 Jahrhunderte
überlebten. Aus welchem Pfarrhaus, aus welcher Pfarrersbibliothek mochten sie
stammen? Wo haben sie die Jahrhunderte überdauert? Würde es mir gelingen, dies
alles herauszufinden und vielleicht sogar Näheres über den Besitzer dieser Bücher
zu erfahren? Eine spannende, reizvolle und abenteuerliche Aufgabe wartete auf
mich!

Ein erster wichtiger und hilfreicher Hinweis war der Namenseintrag „F. A.
Mörstadt 1780 Jena den 18. Juni" in einem der drei Bücher. Nach mancherlei
Irrwegen führte mich schließlich dieser Besitzereintrag nach Broggingen im Breisgau.

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