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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 126
(PDF, 32 MB)
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matkundlichen Schriften begegneten mir in Kirchengeschichte, in Kunst und Wissenschaft
eingegangene Namen seiner Urahnen. Geschwister. Neffen und Nichten.

Begeben wir uns kurz in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das kleine Dorf
Broggingen gehörte in dieser Zeit zur Markgrafschaft Baden-Hochberg, deren
Landesherr Markgraf Karl Friedrich (*1728 t 1811) mit Klugheit und Besonnenheit
regierte: Förderung des Landes und Wohlergehen seiner Landeskinder waren
ihm erste Fürstenpflicht. Jedoch waren die letzten beiden Jahrzehnte seiner Herrschaft
überschattet vom erneuten Einbruch der Kriegsfurie in die Lande am Oberrhein
, ausgelöst durch die europäische Mächtekonstellation in Reaktion auf die
Französische Revolution. Besonders erwähnt seien hier die Gefechte am 7. und
14. Juli 1796 zwischen den französischen Revolutionstruppen und kaiserlichösterreichischen
Verbänden bei Wagenstadt, in unmittelbarer Nachbarschaft von
Broggingen gelegen.

Der Pfarrerssohn Friedrich August Mörstadt im Studium in Jena

Als einziger Sohn der kinderreichen Familie ergriff Friedrich August den Pfarrerberuf
- dies ist erwähnenswert, war es doch zu damaliger Zeit eher ..normal",
dass mehrere Söhne eines Pfarrers das Studium der Theologie absolvierten. Im
Anschluss an seine Ausbildung durch den Hauslehrer besuchte Friedrich August
für einige Jahre (etwa zwischen 1776 und 1779) das mittlerweile von Durlach
nach Karlsruhe verlegte ..Gymnasium illustre". Dort könnte er möglicherweise
Johann Peter Hebel (*10.5.1760) begegnet sein, der hier von 1774 bis 1778 ebenfalls
Schüler war.

Bei Hermann Albrecht, Pfarrer in Kleinkems von 1878 bis 1885, wird Mörstadt
als „Studienfreund" Hebels erwähnt. Dies muss sich aber wohl eher auf die Karlsruher
Schulzeit beziehen als auf die Zeit des Studiums, die Hebel ab 1778 in
Erlangen verbrachte, während Mörstadt gemäß Matrikeleintrag der Universität am
15.12.1779 in Jena sein Studium aufnahm. Auch im studentischen Stammbuch
Hebels, das sich in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe befindet, konnte ich
keinen Eintrag seines „Studienfreundes"' Mörstadt finden.

Liest man die sehr zahlreichen handschriftlichen Notizen, die Mörstadt in seinen
theologischen Studienbüchern den einzelnen Kapiteln hinzufügte, so möchte man
meinen, dass er ein strebsamer und ehrgeiziger „Studiosus" gewesen sein muss.
Neben solchen Fleißarbeiten lernen wir Friedrich August jedoch auch von einer
ganz anderen Seite kennen! Wie sein „Studienfreund" Hebel in Erlangen, so trat
auch Friedrich August während des Studiums in Jena der an den Universitäten
sehr verbreiteten, ungern gesehenen und bald verbotenen landsmannschaftlichen
Studentenverbindung der ..Badischen Mosellaner" bei. Hier spielte sich ein Großteil
studentischen Lebens ab. man traf Landsleute aus der Heimat und v erbündete
sich in lebenslanger Freundschaft mit ihnen. Damals als „die größten Säufer in
Jena" bezeichnet, wird von Zeitgenossen aber ebenso „ihre herzliche Gastfreund-

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