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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 157
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0159
Die Entstehung der ersten Apotheken in Weil am Rhein

Albert Vögtlin

Seit dem 22. Mai 1922 betrieb der aus Tauberbischofsheim stammende Karl
WEINDEL im Hause des Johann Georg Theurer (heute Reisebüro Seilnacht) die
erste Weiler Apotheke. Bis Weindel dafür vom Ministerium des Innern am
20. Januar 1921 die persönliche Berechtigung erhielt, musste er umfangreiche
Schwierigkeiten überwinden, die hier dargestellt werden sollen. Nach Beendigung
des L Weltkrieges schied die Hüninger Apotheke aus, und der Einkauf in Basel
war wegen der Valuta zu teuer. Bürgermeister-Stellvertreter Lienin richtete deshalb
am 4.9.1919 an das Bad. Bezirksamt Lörrach die Bitte um Niederlassung
eines Arztes und um die Eröffnung einer Apotheke. Bezirksarzt Dr. Staatsmann
äußerte sich dazu wie folgt: „Anläßlich des Impfgeschäftes habe ich mit dem
Bgm. Stellvertreter über die Sache gesprochen. Die wichtigste Voraussetzung für
beide Sachen erscheint vorerst nicht gegeben, nämlich die Beschaffung von Wohnungen
: es sind keine vorhanden. Für einen Arzt müßte die Gemeinde wohl auch
ein Wartegeld auswerfen, da die Einkommensverhältnisse anscheinend nicht besonders
gut sind, zumal die Konkurrenz von schweizer Ärzten sehr ins Gewicht
fällt. Wenn die Gemeinde eine Wohnung für einen Arzt beschaffen, ihm eventuell
ein Wartegeld auswerfen könnte, dann wäre der Weg der. die Stelle auszuschreiben
. Der Apothekerfrage kann solange nicht näher getreten werden, als nicht die
erforderlichen Räumlichkeiten vorhanden sind, außer der eigentlichen Wohnung
auch Verkaufsraum. Laboratorium und Materialkammer, wohl auch Keller. Die
Gemeinde möge sich zur Sache wieder äußern. Die Errichtung von Apotheken
bedarf der Genehmisuna des Innenministeriums.'*

Fast zur selben Zeit, am 30.10.1919. richtete der Haltinger Arzt Dr. Ensinger an
den Bezirksarzt die Bitte, ihm die Lizenz zum Verkauf von Arzneimitteln zu
gewähren, weil die Leute entweder nach Kirchen oder Lörrach geschickt werden
müssten. Dr. Staatsmann schrieb deswegen am 13.11.1919 an das Bezirksamt
folgendes: ..Dem Bezirksamt lege ich angeschlossenes Schreiben des Herrn
Dr. Ensinger, Haltingen, erg. vor mit der Bitte um Belehrung des Herrn Dr. Ensinger
. daß es für Ärzte verboten ist. Arzneimittel zu dispensieren. Zur Sache bemerke
ich. daß Herr Apotheker Menge in Kirchen einen regelmäßigen Verkehr mit
Arzneimitteln zwischen Kirchen und Haltingen einzurichten beabsichtigt. Da Herr
Menge jetzt wohl aufgezogen ist, aber das vorgeschriebene Verfahren zur Übernahme
des Realrechts in Kirchen noch nicht durchgeführt ist, so bitte ich hierüber
die nötigen Verfügungen an ihn ergehen zu lassen und ihn auch aufzufordern, zur
obigen Frage Stellung zu nehmen. Die Errichtung einer Apotheke durch Herrn Dr.
Ensinger müßte beim Ministerium des Innern beantragt werden, die Errichtung

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