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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 192
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0194
ist, ganz abgesehen von der Darstellung von Wollbacher Lehrern und Pfarrern (darunter
z.B. auch der beste Freund J.P.Hebels. E.W. Hitzig) seit der Einführung der Reformation
und den Schicksalen des Dorfes während der Pestepidemie 1629 und während des Dreißigjährigen
Krieges. Sogar der Bau des ..Chanderli" (1894) wird berücksichtigt.

Das Buch ist ein historisch umsichtiges, ehrliches und darum sympathisches Buch: Die
Studien des unvergessenen Binzener Lehrers und Forschers Fritz Schülin werden genutzt,
und es wird nicht verschwiegen, dass es auch für dieses Dorf ein 1933-1945 gab. Natürlich
können die Verfasser nicht alles aufschreiben, sie müssen auswählen. Aber die vielen
Bilder ..sprechen" mit und unterstreichen den Text. Auch der Dichter Hermann Burte
erscheint z.B. in einem anderen Licht, was uns in Zukunft dabei helfen wird, etwas differenzierter
zu urteilen. Die Hungerjahre nach dem Krieg, die Währungsreform, die Situation
der Heimkehrer: Unseren jüngeren Generationen wird es helfen. Wahrhaftigkeit mit Verständnis
zu verbinden, wenn sie erfahren, unter welchen Belastungen die Menschen zu
jenen Zeiten standen, wie sie sich ihr Urteil bildeten und wie sie auch verhängnisvolle
Entscheidungen trafen. Auch die merkwürdigen Wege mancher Pfarrer verstören uns heute
- und doch ist es lehrreich, wie sich menschliches und unmenschliches Verhalten bilden.

Der letzte, viele Leser besonders interessierende Teil des ..Wollbach-Buches" ist „PERSONEN
UND PERSÖNLICHKEITEN" gewidmet, die in Wollbach offensichtlich in hohen
Ehren stehen und deren man dort gerne gedenkt: Dem Pfarrer-Ehepaar Raupp-Mößlin. dem
Geigenbauer J.Fr. Sütterlin. dem „Wetterchronisten" J.M. Sütterlin. dem Sinologen Dr.D.
Seufert (Wollbacher Pfarrerssohn). dem „Aussteiger" Dr.Fr. Ritter. Prof.Dr.K. Kammüller,
dem Lehrer L.Stöeklin. einigen großen Malern. Schauspielern und Sängerinnen. Beschrieben
werden dann auch „LANDWIRTSCHAFT. WALD. NATURSCHUTZ. JAGD". Für
jeden, der Verantwortung in einer solchen Dorfgemeinschaft übernehmen will, sind das
unschätzbare Einsichten. Das gleiche gilt für die Darstellung der Gaststätten, der Vereine
und Vereinigungen und ihrer Geschichte - man kann sich nur wundern, wie reich das
Leben in einer Dorfschaft gegliedert ist. ob es sich um Kirche. Sport. Kultur und soziale
Dienste handelt. Ein interessanter Blick auf Handel und Gewerbe schließt das umfansrei-
che, gelehrte und aufs Beste belehrende Werk ab. Man merkt, dass viel Leidenschaft und
Liebe zum Detail die Federn geführt haben.

Deswegen sollte das Buch in allen Wollbacher und in vielen Stuben der Region liegen
und seinen Weg finden in die großen Bibliotheken der Historiker. Diese „Geschichte von
unten" ist nicht ohne Grund schon lange anregend für die Darstellung der „großen Geschichte
" - wir wünschen jedenfalls einer solchen Kostbarkeit allen Erfolg!

Walther Eisinger

Günther Klugermann:
Auggen

Geschichte und Geschichten aus frühester Zeit bis zur Gegenw art
Müllheim/Baden 2002

Dieses Buch beruht auf zuverlässiger Quellenforschung und sollte zum 1250-jährigen
Bestehen der Gemeinde Auggen als Jubiläumsschrift herausgegeben werden. Günther Klugermann
, der sich intensiv mit Auggen beschäftigte, weil seine Vorfahren aus diesem Ort
stammten, fand jedoch heraus, dass die erste urkundliche Erwähnung nicht 752 stattfand,
sondern in einer Urkunde von 1036 als „Ovchein". in einer anderen 1048 als „Ougheim"

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