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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 15
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0017
Rinka-Neuenburg.
Zum alten Umfeld einer neuen „Burg"
des 12. Jahrhunderts

Thomas Zotz
Einleitung

Neuenburg ist - wie Neustadt oder auch Freiburg - kein seltener oder gar
singulärer Ortsname, und daher setzte man bisweilen schon im Mittelalter eine
definierende Angabe hinzu, z. B. Freiburg im Breisgau, was heutzutage in Zeiten
intensiverer Verwaltung und verfeinerter Kommunikation regelmäßig geschieht.
Auch Neuenburg am Rhein1 erscheint in spätmittelalterlichen Urkunden räumlich
entfernter Aussteller vereinzelt mit dem Zusatz in Brisgaudiae super Renum
(1281, 1292) oder am Rin im Brisgow (1469)2. Schon damals ist also das Problem
der Verwechslung gesehen und dieses Neuenburg durch die Nennung von Gau und
genauerer geographischer Lage am Rhein definiert worden; die Lage am Rhein
wurde auch für die moderne offizielle Bezeichnung maßgeblich.

Da eine solche klarstellende Ortsbeschreibung im Mittelalter jedoch Ausnahme
blieb, führte und führt dies in der mit den damaligen Quellenbelegen umgehenden
historischen Forschung bisweilen zu Verwechslungen und Irritationen, wenn
z. B. von den Grafen von Neuenburg die Rede ist, obgleich es sich dabei um die
Grafen von Nimburg im nördlichen Breisgau handelt3. Aber der uns heute in der
Form ,Nimburg' geläufige Ortsname kam im Mittelalter durchaus häufig als ,Nu-
wenburg' vor, bedeutete also auch „Neue Burg"4. Gerade dieses Verwechslungsproblem
wird uns noch beschäftigen, da die Frage nach den Anfängen der Stadt
Neuenburg am Rhein damit aufs engste verknüpft ist.

Neue Burg: Die eben angesprochene Bedeutung des Ortsnamens Neuenburg
(ebenso wie Nimburg) gibt Anlaß zu fragen, wie zu der Zeit, als diese Siedlung
im späteren 12. Jahrhundert ins Leben gerufen und von ,Neuenburg' gesprochen
wurde, das alte Umfeld ausgesehen hat. Bezog sich die Namengebung Neuenbürg
' (daneben gibt es andernorts auch die unflektierte Namensform ,Neuburg')
vielleicht auf eine alte ,Burg' im Sinne einer aus vorgeschichtlicher, römischer
oder frühmittelalterlichen Zeit stammenden befestigten Anlage? Hiermit verbindet
sich eine zweite Frage: Was bedeutete die Lage des Ortes unmittelbar am Rhein,
dem durch den Graben zwischen Schwarzwald und Vogesen etwa mittig durchfließenden
, im Mittelalter weit verästelten Fluß, der als Fischreservoir, als Verkehrsader
und als Goldwaschanlage eine bedeutsame naturräumliche Gegebenheit darstellte
, die bisweilen historisch-politisch abgrenzend, zumeist aber landschaftsver-
bindend gewirkt hat5? Dabei soll es nicht um die mit- und einreißende Gewalt des
hochwasserführenden Stromes gehen, der bekanntlich Neuenburg vor allem in der

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