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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 81
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0083
Die Bergstadt Münster und die habsburgische
Herrschaftsbildung am Oberrhein im 14. und

15. Jahrhundert

Andre Bechtold

Im Jahre 1317 gab es in Südwestdeutschland eine Siedlung, die sich in ihrem
Stadtsiegel als die „Stadt des Klosters St. Trudpert" bezeichnete1. Diese Stadt fiel
wüst und konnte erst durch archäologische und historische Untersuchungen wieder
entdeckt werden2. Es handelt sich hierbei um die ehemalige Stadt Münster unterhalb
des Klosters St. Trudpert, deren Namen mit der Benennung ,Rotte Münster'
innerhalb der politischen Gemeinde Münstertal noch fortlebt. Bisher wurde angenommen
, daß die Stadt im Jahre 1346 nach einer Zerstörung durch Freiburger
Truppen wüst gefallen war. Den jüngsten Untersuchungen zufolge bestand die
Stadt Münster aber noch bis zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und ist auch
heute noch in wenigen stadttypischen Resten vor Ort erkennbar. Aus den archäologischen
und historischen Untersuchungen konnten zahlreiche Berührungspunkte
zwischen der Stadt Münster, dem Kloster St. Trudpert, den Herren von Staufen
und dem Haus Österreich herausgearbeitet werden3. Im folgenden soll näher betrachtet
werden, wie sich die österreichische Herrschaftsbildung am Oberrhein im
14. und 15. Jahrhundert am Beispiel der Stadt Münster gestaltete.

Der Verkauf von Münster an Herzog Otto von Österreich im

Jahre 1330

Die Herrschaft der Österreicher brachte mit dem überraschenden Tod Herzog
Leopolds I. am 28. Februar 1326 und dem Tod König Friedrichs des Schönen am
13. Januar 1330 eine Veränderung für den Breisgau. Nach Leopold I. war Otto
der Fröhliche Herzog von Österreich, der Steiermark und Kärnten geworden. Er
forderte die Teilung der habsburgischen Lande und des väterlichen Erbes, was er
schließlich 1329 erreichte, als man ihm die Verwaltung der Vorlande übertrug. Seit
dem Tod König Friedrichs zu Anfang des Jahres 1330 teilte er sich gemeinsam mit
seinem Bruder Albrecht II. (der Lahme) die Herrschaft.

Im Breisgau war es bereits 1324 zu großen politischen Veränderungen gekommen
. Am 27. Juli 1324 hatte Herzog Leopold I. von Österreich mit dem
französischen König Karl IV. einen sogenannten Subsidienvertrag abgeschlossen.
Darin verpflichtete sich Leopold I., die Wahl des Franzosen zum deutschen König
zu unterstützen. Als Sicherheit sagte Leopold ihm die Reichsstädte Konstanz,
St. Gallen, Zürich, Schaffhausen, Rheinfelden, Neuenburg, Breisach, Basel und
Selz zu. Das Ziel der Bemühungen Leopolds war es, die Opposition gegen den

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