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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 47
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0049
und die Zusammensetzung des Lehrkörpers an der Universität eine Rolle gespielt
haben.

Der Ursprung der Freiburger Universitäts-Kinderklinik ist im ..Hilda-Kinderhospital
" zu sehen, das am 8. November 1887 unter der Schirmherrschaft der damaligen
Erbgroßherzogin Hilda von Baden in dem seinen neuen Zwecken angepassten.
dreistöckigen, früheren Wohnhaus Mathildenstraße 1 eingeweiht wurde.31' 1910 erfolgte
die Angliederung an die Universität. Als erster, noch außerordentlicher Professor
der Kinderheilkunde hatte der gebürtige Berliner Bruno Salge den Aufbau
der Kinderklinik maßgeblich vorangetrieben und fungierte als deren erster Leiter,
ehe ihn. nach seiner Berufung an die Universität Straßburg. Prof. Carl Temmerman
Noeggerath (1876-1952) am 1. April 1913 in dieser Funktion beerbte.

Eine Entbindungsanstalt gab es in Freiburg schon in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts. Zum 1. April 1868 konnte sie ihr neues, nun vom Krankenhaus getrenntes
Domizil beziehen. Zehn Jahre später musste sie bereits vergrößert werden.
1879 war der Anbau vollendet.32' Im Ersten Weltkrieg nahm vor allem die Zahl der
armen Schwangeren außergewöhnlich stark zu.33)

Die erste offizielle städtische Mütterberatung in Freiburg etablierte sich im September
1917 in der Kinderklinik.34 Im April 1920 kam im evangelischen Kinderheim
Bethlehem in der Turnseestraße eine zweite Mütterberatungsstelle hinzu. In
beiden Häusern fand einmal wöchentlich eine Sprechstunde statt.35'

Diese Situation fand Helene Piutti vor. als sie im Herbst 1918 nach Freiburg zog
und im Haus der Witwe Schultheiß in der Friedrichstraße 3 über dem „Franziskaner
" von Karl Flaig im Erdgeschoss und dem „Reform-Speisehaus" von Frieda
Bruns im ersten Obergeschoss Quartier bezog.36' Viel Zeit und Raum für einen
Studienplatzwechsel war ihr ohnedies nicht mehr geblieben, denn nach 1918
wurden an vielen deutschen Universitäten Zulassungsbeschränkungen für Frauen
eingeführt - nicht jedoch in Freiburg.3

Bis zum Abschluss ihres Physikums im Juli 1919 konzentrierte sich Helene Piutti
bei der Auswahl von Vorlesungen, Praktika und Repetitorien im wesentlichen
auf diese Zwischenprüfung. Im Frühling diesen Jahres hatte sie sich im Haus von
Schneidermeister Stefan Manock in der Hebelstraße 31. an der Ecke Albertstraße.
eingemietet, wo sie bis zum Ende ihres Studiums verweilte.38' Hier, gegenüber dem
Physikalischen und physiologischen Institut, am Rande des Instituts- und Klinikviertels
, von wo aus die für sie relevanten universitären Einrichtungen in wenigen
Gehminuten zu erreichen waren, hatte sie eine optimale Wohnlage gefunden.

Im Wintersemester 1919/20 belegte sie den „Geburtshilflichen Operationskurs
am Phantom" bei Prof. Dr. Carl Josef Gauß als erste spezifische Veranstaltung hinsichtlich
ihres späteren beruflichen Schwerpunkts. In diesem Semester nutzte sie
auch erstmals zwei Angebote des international angesehenen Pathologen. Geheimer
Rat Prof. Dr. Ludwig Aschoff (1866-1942). der seit 1906 in Freiburg wirkte.

Das Sommersemester 1920 stand ganz im Zeichen der pädiatrischen Ausbildung
. Sie nahm an den Veranstaltungen „Geburtshilflich-gynäkologischer Untersuchungskurs
" und „Pflege des Neugeborenen" bei Oberarzt Privatdozent Dr. Lindig

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