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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 58
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-01/0060
Am 1. Februar 1936 nahm Friedel Neuhaus in der städtischen Frauenklinik in
Dortmund ihre Arbeit auf. Ihre Doktorarbeit „Über Nebennierenrindenadenome
bei der Hypertonie" legte sie jedoch der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin
vor, wo sie am 11. Mai 1936 auch promovierte.63'

Lange nach ihrer Zeit im Auggener Doktorhaus schloss sie in den 60er Jahren
noch das Studium der Kinderheilkunde in München an.

Obwohl sie nicht dieselben Fächer belegten, ist es gut vorstellbar, dass sich
Änne Oberhacke und Friedel Neuhaus an der Freiburger Universität kennen lernten
. Während zweier Semester, im Sommer 1932 und im Winter 1932/33. hielten
sie sich gleichzeitig an der medizinischen Fakultät auf und die Studentenzahlen
bewegten sich zu jener Zeit noch im übersichtlichen Rahmen, so dass ein persönlicher
Kontakt sehr wahrscheinlich ist.

Zehn Jahre im Doktorhaus

Ob Friedel Neuhaus bis zu ihrer ersten Anzeige einer Geburt im Standesamtsregister
von Auggen Anfang August 1939 an der städtischen Frauenklinik in Dortmund
verblieben war, ist nicht bekannt. Aber in Dortmund soll die Beziehung zum
Doktorhaus entstanden sein, denn dort habe sie die Frau von Dr. Hans Piutti, die
sich als Künstlerin verstand, kennen gelernt und sich mit ihr angefreundet.

Immerhin konnte Friedel Neuhaus im Gegensatz zu Änne Oberhacke bereits
einige Berufserfahrung mit nach Auggen bringen, die sie vielleicht eher für die
Übernahme der Einrichtung qualifizierte. Jedenfalls schien sie schnell akzeptiert
zu werden, notierte doch der Standesbeamte schon beim ersten Eintrag, die Geburt
habe im ..Entbindunsshaus Dr. Neuhaus" stattgefunden.

Was für eine Frau war da nach Auggen gekommen, um wenigstens einen Teil
des Erbes von ihrer Großmutter fortzuführen? Von den Nachkommen ihrer Geschwister641
wird sie in der Erinnerung als ernst, gewissenhaft, nachdenklich,
bescheiden und aufrichtig charakterisiert. Sie habe für alles und alle Verständnis
gezeigt, sei großzügig zu den Mitmenschen und sparsam gegenüber sich selbst gewesen
. Sie half und sie gab und hielt sich dabei selbst im Hintergrund. Gewissermaßen
sprichwörtlich sei ihr Familiensinn gewesen. Sie fühlte sich als Erstgeborene
verantwortlich für ihre jüngeren Geschwister und deren Kinder. Immer hatte sie
ein offenes Ohr für sie, unterstützte und versöhnte, wenn es in der Familie kriselte.

Zwei ihrer Geschwister folgten Friedel Neuhaus nach Auggen. Zum einen ihr
Bruder Ludwig mit Frau und drei Kindern und zum anderen ihre einzige Schwester
Agnes. Während erstere zusätzlich Aufmerksamkeit. Zuwendungen verschiedener
Art und tatkräftigen Einsatz erforderten, ging ihr Agnes unterstützend zur
Hand. Sie fungierte 1947/1948 als Heimleiterin.

Daneben half eine Reihe weiterer guter Geister die extreme Beanspruchung des
Doktorhauses, von der noch die Rede sein wird, zu bewältigen. In erster Linie ist
dabei an die Hausschwester Berta (Berti) Hübner. genannt Edda, zu erinnern, die

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