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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 65
(PDF, 26 MB)
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möglich. So fehlt bei einer größeren Anzahl von Fällen ein Hinweis auf den Heimatort
. Darin sind zwar die Einheimischen enthalten, da die Herkunft aus Auggen
und den zugehörigen Ortsteilen Hach. Zizingen und Kolonie Himmelsbach bzw.
Impreva (ab 1928) bzw. Richtberg (ab 1936) nicht ausdrücklich angegeben wurde,
aber eben nicht ausschließlich. Hinzu kommen nämlich noch die jungen Frauen,
die nur vorübergehend im Dorf ansässig waren (manche waren eine Zeitlang vor
und nach der Geburt entweder im Doktorhaus selbst oder in angemieteten Privat-
zimmern untergebracht), jedoch von auswärts stammten. Nicht zu vergessen das
eine oder andere geschwängerte Dienstmädchen, das sich ebenfalls nur zeitweilig
in der Gemeinde aufhielt. Gegen und nach Kriegsende kamen zudem zahlreiche
Flüchtlinge nach Auggen. die hier anschließend eine neue Heimat fanden. Von
diesen genannten Gruppen ist nicht anzunehmen, dass immer der Geburts- oder
vorherige Wohnort angegeben wurde.

Was sicher ausgesagt werden kann, ist. dass bei über 80 % aller im Doktorhaus
geborenen Kinder zumindest ein Elternteil nicht aus Auggen stammte. Die Zahl
von 177 aufgeführten Herkunftsorten mag zunächst erstaunen, sagt aber noch
nichts über die Streuung aus. Denn rund drei Viertel der ..Kundschaft" kam aus
Südbaden, wobei sich über die Hälfte auf die zehn Orte Müllheim. Neuenburg,
Freiburg. Schliengen. Hügelheim. Niederweiler, Niedereggenen. Badenweiler,
Kandern und Lörrach konzentrierte, oder fast ein Drittel allein auf die drei Anrainergemeinden
Müllheim. Neuenburg und Schliengen.

In einem Radius von nur zehn Kilometern um Auggen herum lagen allein 33 der
Herkunftsorte, aus denen sich deutlich mehr als die Hälfte (58 9c) der Auswärtigen
zur Entbindung ins Doktorhaus begeben hatte.

Einzelfälle aus fast allen Teilen des damaligen Deutschlands (einschließlich dem
Elsass) mit einem Schwerpunkt im heutigen Nordrhein-Westfalen begründeten die
Vielfalt des Publikums. Nur eine ledige Mutter stammte aus dem Ausland - aus
Basel.

Ab 1931 kamen von außerhalb fast genau so viele unverheiratete wie verheiratete
Frauen zum Entbinden ins Doktorhaus. Ausnahmen bildeten lediglich die Jahre
1943 und 1944. in denen dort mehr als doppelt so viele eheliche wie uneheliche
Kinder von Auswärtigen geboren wurden.

Adoptionen

Von den im Doktorhaus geborenen Kindern wurden insgesamt 47 von ihren
Müttern zur Adoption freigegeben. Davon stammten zwei Kinder aus einer ehelichen
Verbindung. Unter Berücksichtigung dessen war also etwa jedes sechste
uneheliche Kind betroffen. Bei diesen machte es keinen Unterschied, ob es einen
offiziell bekennenden Kindsvater gab oder nicht. Allerdings sind Abweichungen
bezüglich des Geschlechts zu konstatieren: 60 9c der adoptierten Kinder waren
Mädchen.

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