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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 136
(PDF, 26 MB)
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von Gagern: „Ich werde mit aller Strenge gleich einschreiten und Ihnen auf den
Fersen folgen."

Hecker: „....und wir werden einem Angriff zu begegnen wissen!"

Damit trennte man sich. Beide Führer kehrten zu ihren Truppen zurück.

Die Republikaner rückten zur Passhöhe vor; die Bundestruppen folgten ihnen in
Rufweite. Oben angelangt, verteilte Hecker seine Streitmacht:

..Ein Fähnlein rechts der Straße, ein Fähnlein links, ein Fähnlein quer über die
Straße, rechts von ihm am Waldrand sämtliche Sensen und hinter dem ersten Fähnlein
rechts von der Straße im Gebüsch die Reserve; zu beiden Seiten der Berghänge
die Scharfschützen. Die Gegner standen so, daß das hessische Fußvolk voranstand."

Heckers Hoffnung, auf badische Truppen zu treffen, erfüllte sich nicht. Badische
Soldaten galten als überlaufverdächtig, und von Gagerns Taktik war es deshalb,
die badischen Truppen am Rhein bei Schliengen in Reserve zu halten und es nicht
zu direkten Kampfhandlungen mit den Republikanern kommen zu lassen.

Obwohl nun die Freischärler gegen alle Erwartungen nichtbadischen Soldaten
gegenüber standen, schwenkten sie die Hüte und Mützen und riefen den hessischen
Soldaten zu:

„Ihr seid unsere Brüder! Es lebe die Freiheit! Tretet in unsere Reihen!"

Tatsächlich lösten sich aus der ersten Reihe der Hessen acht bis zehn Dragoner
und schickten sich an. der Aufforderung Folge zu leisten.

General von Gagern verhinderte jedoch das Überlaufen der Soldaten. Dazu
schreibt Hecker:

„Als dies bemerkt wurde, ritt Gagern vor, einer oder mehrere Ofßciere begaben
sich gleichfalls vor. Die Soldaten traten in die Reihen zurück, nachdem er ihnen
etwas zugerufen hatte."

„Da lösten sich plötzlich die vorderen Glieder der Feinde, mehrere wollten zu
uns übergehen, als die Offleiere vorsprangen und ihre Leute zurückrissen. Gagern
selbst stieg zu Pferd und rief: Freiwillige und Unterofficiere vor! Bis jetzt war
noch kein Schuß gefallen. Als der Stabsofßcier und Gagern. sahen, daß das Militär
nicht recht Lust hatte anzugreifen, rief Gagern: Was? Deutsche Brüder? Gesindel
seid ihr! Blut muß fließen! Er schoß eine Pistole selbst auf unser Centrum ab und
kommandierte Feuer!"

Dem Befehl gehorchend, eröffneten die ersten Reihen der Hessen Peleton-Feuer:
zehn oder mehr Republikaner stürzten getroffen zu Boden. Jetzt erst schössen auch
die Heckerschen Scharfschützen.

„Plötzlich krachten Flintenschüsse und General von Gagem sank, von drei Kugeln
durchbohrt, entseelt vom Pferde."

So der Bericht eines Augenzeugen.6'

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