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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 63
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-02/0065
Absturz einer „Fliegenden Festung",
Flying Fortress II, Boeing 17G,
auf Gemarkung Malsburg am 5. September 1944

Rolf H. Schatz

Am Vormittag des 5. September 1944 startete in England ein Verband von 839
viermotorigen schweren Bombern der 8. Amerikanischen Luftflotte, begleitet
von einer großen Zahl von Jagdflugzeugen, in Richtung Reichsgebiet. Vor dem
Erreichen der Reichsgrenze teilte sich der Bomberverband in drei Gruppen:
eine griff Ludwigshafen, eine andere Karlsruhe an, das Ziel der 218 Bomber der
dritten Gruppe war Stuttgart. Davon erreichten 203 die Stadt. Bei den Angriffen
am 5. September gingen nur 8 Maschinen durch Flakbeschuss verloren. Der
Luftangriff auf Stuttgart galt vor allem Daimler Benz, wo die Amerikaner eine
Produktionsstätte für Düsenjägertriebwerke vermuteten. Von II15 bis II45 Uhr
wurden 800 Spreng- und 9 150 Brandbomben abgeworfen. Die Untertürkheimer
Industrieanlagen und Wohnviertel wurden schwer getroffen. Im ganzen Zielgebiet,
das sich auch über den Neckar hinüber nach Wangen und in die Gegend des
Schlachthofes erstreckte, tobten starke Brände. Opfer: 37 Tote, vorwiegend
Betriebsangehörige von Daimler-Benz. 70 Verwundete. 600 Obdachlose (Bardua
1985. S. 14L auf S. 271 werden 49 Tote angegeben). An diesem Angriff war auch
die auf Gemarkung Malsburg abgestürzte ..Fliegende Festung*' beteiligt.

Auf eine Anfrage beim Department of the Air Force, Air Force Historical Research
Agency. Maxwell Air Force Base. Alabama, erhielt ich Kopien von acht das
Flugzeug betreffenden, ursprünglich als vertraulich oder geheim ausgewiesenen
Dokumenten. Dies war möglich, da ich die Nummer der B-17G angeben konnte.

Die Flying Fortress II. B-17G, Nr. 337 599, mit dem Spitznamen „Moonlight
Serenade", gehörte der 388. Bombergruppe der 562. Squadron der 8. American
Army Air Forces an. Der Heimatflughafen war nahe Thetford, 50 km nordöstlich
von Cambridge. England.

Im Bericht über vermisste Flugzeugbesatzungen (Missing Air Crew Report)
vom War Department Headquarters Army Air Forces. Washington, vom 7. September
1944 steht unter Pos. 17: Bemerkungen oder Aussagen von Augenzeugen:
„Flugzeug 599 wurde offensichtlich über dem Ziel von der Flak getroffen. Drei
oder 4 Minuten nach dem Bombenabwurf wurde gesehen, dass das Flugzeug mit
den Propellern der Motoren 3 und 4 in Segelflugstellung die Formation verließ. Es
wurde gehört, dass das Flugzeug um Jagdschutz bat, es wurde zuletzt mit fünf begleitenden
Jagdflugzeugen über den Vogesen Bergen westlich von Straßburg gesehen
. Ein Bericht über den Funkverkehr ergab, dass das Flugzeug versuchen wollte,
einen Notflughafen im von den Alliierten besetzten Frankreich zu erreichen. Das
Flugzeug wurde zuletzt in einer geschätzten Flughöhe von 10 000 feet (3 280 m)

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