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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 155
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-02/0157
Abb. 1: Maria Beig las am Vorabend der Preisverleihung
im Hebelhaus in Hausen im Wiesental aus
ihren Werken. Aufnahme: Elmar Vogt

wie Hebel, „Geschichten, die das Leben schreibt, aufzuzeichnen und Literatur
werden zu lassen", so der Laudator. Maria Beig gehe es immer zuerst um einen
„zutiefst empfundenen Humanismus", ein Menschsein, „ das jede und jeden sofort
und zuallererst als Kreatur" sieht - mit allen ihren Schwächen. Ihre Literatur stehe
noch in der Tradition des lebendigen Geschichtenerzählens, „wo erzählte Märchen
noch im Alltäglichen ihren Platz hatten, wo Bibelgeschichten noch zum allgemeinen
Wissensschatz zählten". Sie lasse sich dabei auf keine literarischen Moden
ein. „Stilistischer Firlefanz und literarische Eitelkeiten sind ihr fremd", so Peter
Blickle. Sie schreibt immer nahe an der gesprochenen Sprache, „ohne dass sie sich
jedoch ganz in die Tiefe des geschriebenen Dialekts begeben würde".

Maria Beigs Bücher, die auch ins Englische übersetzt wurden, vollbringen
wie Hebels Werke auch das beinahe Unmögliche: „Sie sind bei einem breiten
Publikum beliebt, finden in der Kritik beinahe einstimmiges Lob und werden
von Schriftstellerkollegen bewundert", lautete das abschließende Urteil in Peter
Blickles Laudatio. Aufgewachsen ist die heute 83-jährige Preisträgerin in einer
vielköpfigen Familie, geprägt vom Bauernleben. In den 20-er und 30-er Jahren
besuchte Maria Beig eine Frauenarbeitsschule und unterrichtete bis 1977 als Hauswirtschafts
- und Handarbeitslehrerin.

Am Vorabend der Preisverleihung hatte die Gemeinde zur Lesung mit Maria
Beig in das Hebelhaus eingeladen. Vor gut 90 Besuchern las die Preisträgerin aus
ihrem Buch „Buntspechte". Mit dem Kapitel „Die sieben Raben" aus ihrem ersten
Buch „Rabenkrächzen" setzte sie ihre Lesung fort.

Tragisches. Komisches und Alltägliches schildert die Autorin in einer einfachen
und direkten Sprache, manchmal leise und wehmütig, aber auch mit Anflügen von
Humor. Für Martin Walser gehört Maria Beig „zu den besten Vertretern zeitgenössischer
Dorfprosa und verdient den Ehrentitel Heimatschriftstellerin ".

Im Anschluss an die Lesung signierte Maria Beig ihre Bücher, die einen berühren
, ohne sich sprachlich aufzuspielen. Ganz wie die Schriftstellerin selbst.

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