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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 17
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0019
2.3 Rekonstruktion der äußeren Erscheinung des Hauptgebäudes zu Bauzeit

Stellt man sich das Hauptgebäude von Westen her gesehen vor (Abb. 9)20'
mit den beiden aufwändig gestalteten Erkern, dem Wappen, den dreigliedrigen
Fenstern und dem seitlich auskragenden Obergeschoss. so wird klar, dass es sich
um ein herrschaftliches Gebäude gehandelt hat. Um 1500 wurde in der Ortsmitte
neben der Kirche ein repräsentativer zweigeschossiger Steinbau zunächst noch
ohne Wendeltreppenturm errichtet. Der Aufgang zum ersten Obergeschoss könnte
vor dem Bau des Treppenturms um 1525 in Form einer einfachen Holztreppe mit
Hocheingang vermutlich im Bereich des späteren Zugangs bestanden haben.

Zu einem Zeitpunkt wurden die Erker und damit das prominenteste repräsentative
Element abgebrochen und das Wappen - wie um seine ursprüngliche Botschaft
zu verkehren - um 90° gedreht wieder in die Hausecke eingemauert. Die
Türöffnung, die dabei neben der Nordwestecke im ersten Obergeschoss eingefügt
wurde, könnte auf eine Laube und eventuell zu einem Abort geführt haben. Die
Auskragung des Obergeschosses hat vermutlich in Form eines Aborterkers an der
westlichen Giebelfront zunächst noch weiterbestanden.

2.4 Ein Rundgang durch die historische Innenausstattung des Kernhaus

Das Erdgeschoss betritt man von Süden, beschirmt wird die Eingangstür neben
dem Treppenturm von dem alten Vordach. Man kommt in die ehemals rauchgeschwärzte
Küche mit der Heizöffnung für den Kachelofen in der Westwand. Vor
der Ostwand verschließt eine Bodenklappe den Treppenabgang in den Gewölbekeller
. Im Gestell hinter der Tür sollen früher im Winter Hühner gehalten worden
sein. Ob das Erdgeschoss von Anfang an als Wohnraum gedient hat und ob es wie
heute in vier Zimmer aufgeteilt war. ist nicht sicher. Jedenfalls ist der zumindest
teilweise auf Sicht gearbeitete Eichenständer im Kreuzungspunkt der Innenwände
des Erdgeschosses nur wenig jünger als der Dachstuhl. Der Grossteil der konstruktiven
Elemente im Innern des Kernbaus dürfte damit noch denen aus der Erbauungszeit
um 1500 entsprechen.

Geradeaus sieht man in eine Kammer, linker Hand liegt die Stube, und nördlich
davon folgt das ehemalige Schlafzimmer. Die beiden nördlichen Räume besaßen
zuletzt ein höheres Bodenniveau: ganz ursprünglich gab es dort aber einen tiefer
liegenden Tonplattenboden, und die Räume waren direkt mit einander verbunden.
Mit dem Einbau des Holzbodens wurden in der Nordwand zur Kirche die heutigen
Fenster ausgebrochen, denn sie nehmen auf das neue Bodenniveau Bezug. Restaurator
Berger hat im ehemaligen Schlafzimmer - dem nordwestlichen Raum - als
ersten wohl originalen Wandanstrich ein rotes Pigment vorgefunden. Dieser wird
gefolgt von drei verschieden grünlichgrau schattierten Kalkanstrichen. Der vorletzte
graugrüne Anstrich war mit einem mit der Rolle aufgetragenen zweifarbig

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