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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 19
(PDF, 26 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2005-01/0021
blau-gelben Ornament verziert. Darüber gab es eine hellgelbliche Styroportapete
mit einem einfarbigen bräunlichroten Rolltapetendekor.:1' Für 500 Jahre sind das
eigentlich sehr wenig Schichten.

Ins Obergeschoss gelangt man durch den Wendeltreppenturm, der ursprünglich
unten eine Türe besaß. Die Treppenstufen sind so ausgetreten, dass man Bretter
darauf befestigt hat. um den Stein zu schonen. Die Türöffnung auf halber Höhe
entstand erst, als der östliche Anbau über dem Gewölbekeller zu Wohnzwecken
eingerichtet wurde. Der Eingang zur Wohnung im ersten Obergeschoss besitzt einen
runden Bogen. Hinter der Türe ist die Wand wie ausgehöhlt. Das hängt wohl
damit zusammen, dass der Eingang ursprünglich anders gestaltet war und nach
dem Bau des Treppenturms die Eingangstür nach Osten vergrößert oder versetzt
wurde. Man betritt wie unten zunächst die Küche und sieht links einen Schüttstein
unter dem kleinen Fenster. Früher kam das Wasser nicht durch die Leitung,
sondern musste unten am Brunnen vor dem Haus geholt werden.::' An der linken
Wand folgen die heute vermauerte Öffnung zum Kachelofen, der Kamin und der
Küchenherd, der auch die Kunst in der Stube erhitzt. Die Balken an der Decke erscheinen
sehr unregelmäßig, was daran liegt, dass früher hier eine große Hurt war.
durch die der Rauch ins Dach zog. wo Schinken und Würste geräuchert wurden.
Die Fächer zwischen den Deckenbalken sind noch mit den traditionellen Lehmwickeln
gefüllt, die aber unter dem Putz nicht zu sehen sind.

Die Tür in der Ostwand führt heute zum Hinterausgang durch den modernen
Anbau. Der Rundbogen mit seiner einfachen Brettertür und dem barock anmutenden
Riegelschloss zeigt aber, dass es sich um einen alten Durchgang handelt, der
wohl - und möglicherweise auch das Türblatt selbst - in die Bauzeit zurückreichen
könnte. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es durch eine niedrige Türe in
die Stube. Sie besitzt eine Täferung aus dem 19. Jahrhundert. Links neben der Tür
ist eine kleine Ablagefläche eingebaut, auf die man wohl eine Kerze stellen konnte
. Es folgt die Ofensitzbank und dahinter der große quaderförmige Kachelofen
(Abb. 10) mit einem Trockengestell darüber. Die Kacheln des Ofens sind bis auf
die profilierten hellblauen Simse glatt und mit einem Punktdekor grün-schwarz
verziert, das mit einer Schablone aufgetragen wurde. Rolf Schatz, der Spezialist
für diese in der Regio verbreiteten Öfen mit Schablonendekor, datiert Kunst und
Kachelofen in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.25' Oben auf dem Ofen sind einige
Fliesen mit einem komplizierteren sternartigen Dekor verbaut, die noch von
einem Vorgängerofen stammen. In der Giebelwand gibt es einen Wandschrank
mit Glastüren, von dem wir wissen, dass er ursprünglich ein Fenster war. Beim
Neutapezieren stieß Ernst Gerwig auf alte Tapetenschichten. Ein paar hat er
heruntergerissen, aber dann damit aufgehört, denn früher wurde immer eine Tapete
über die andere geklebt. Insgesamt gab es acht Tapetenschichten und darunter
noch mindestens drei flächige Farbanstriche. An der nördlichen Innenwand fanden
sich auf den senkrechten Brettern der Wandverkleidung schwarze Begleitstriche
als ältester Dekor. Fast alle Tapeten dürften aus dem vergangenen Jahrhundert

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