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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 111
(PDF, 26 MB)
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wurden. Nach teilweisem Wiederaufbau folgte das Desaster von 1704. Artillerie-
beschuss und Bomben ließen dann 1940 und 1944 nicht mehr viel von der so oft
geschundenen Stadt übrig. Und doch haben all die erwähnten Zerstörungen eine
andere Qualität als die von 1704. denn damals wurde die ganze Stadt vollständig
vernichtet - im 2. Weltkrieg zu 61 % -. vom Erdboden getilgt und ausgelöscht,
sogar die Kellergewölbe abgebrochen und die Bäche verfüllt. Aber wurde die
Stadt deshalb von den Neuenburgern aufgegeben? Keineswegs; als die Menschen
vertrieben wurden, nahmen sie ihre wichtigsten Dokumente mit, die Urkunden.
Ratsprotokolle und Kirchenbücher, also ein Stück ihrer Stadt und ihrer Heimat,
mit deren Hilfe sie ihre Rechte nachweisen konnten. Und damit legten sie schon
beim Verlassen des ruinierten Platzes den Grundstein für den Wiederaufbau.

Aber wir eilen dem Geschehen voraus. Vorab seien die Hauptbeteiligten von
Besetzung und Zerstörung Neuenbürgs vorgestellt, denn sie waren es, die das
Schicksal der Neuenburger lenkten. Dies waren nicht nur die beiden Regenten, der
französische König Ludwig XIV. und der habsburgische Kaiser Leopold L, sondern
auch deren Generäle, die französischen Marschälle Villars und Tallard sowie
der vom Kaiser beauftragte ..Türkenlouis". Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden.
Sie alle haben eine Rolle gespielt bei der Zerstörung Neuenbürgs. Kurzbiographien
- im April 2004 in der Badischen Zeitung abgedruckt - sollen die betreffenden
Personen und die militärischen Ereignisse näher beleuchten.

Neuenburg am Rhein als ..Spielball der Mächtigen"

Vor rund 300 Jahren traf
die von den Zähringern gegründete
Stadt Neuenburg
am Rhein ein vernichtender
Schlag, der beinahe zu ihrem
Ende geführt hätte. Die Stadt,
die Kaiser Friedrich II. von
Hohenstaufen bereits 1219 zur
Freien Reichsstadt erhoben
hatte, wurde im Verlauf ihrer

Die Stadt Neuenbürg, im Vordererund das durch den Rhein , , ^ ....

„ ■-- , besonderen Geschichte ein-

zerstorte Munster.

(Matthäus Merian. Topographia Alsatiae 1663') mal mehr zum ..Spielball der

Mächtigen", als sie im Verlauf
des Spanischen Erbfolgekriegs zwischen dem „Sonnenkönig" Ludwig XIV. und
dem Habsburger Kaiser Leopold L vollständig dem Erdboden gleich gemacht
wurde. Die Neuenburger Bürgerinnen und Bürger wurden für zehn Jahre aus
ihrer Heimat vertrieben und durften erst nach dem Frieden zu Rastatt 1714 zurückkehren
und ihre Stadt wieder aufbauen.

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