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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
67.2005, Heft 1.2005
Seite: 133
(PDF, 26 MB)
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enburser auch dann nicht vom Säen und Pflanzen abhalten, bis es 1708 zu einem
bischöflichen Entscheid kam. Von nun an mussten die Neuenburger den Lienen
wieder zur Weide und zum Eckerich, der Eichelmast für die Schweine beider
Gemeinden, frei geben. Sie durften ohne landesfürstliche Erlaubnis auch keine
neuen Häuser mehr bauen.3"' Zwei Jahre später brach der aufgestaute Groll der
Steinenstädter dann doch durch, und sie verwüsteten die angesäten Äcker. Besonders
diplomatisch scheinen die Neuenburger nicht vorgegangen zu sein. Von was
hätten sich denn die Vertriebenen ernähren sollen? Einige bewirtschafteten zwar
noch ihre um die zerstörte Stadt liegenden Äcker und nahmen die weiten Wege
auf sich, aber nachdem es 1709 erneut zu Kriegshandlungen in der Gegend kam.
war auch das nicht mehr möglich. Nun waren es die kaiserlichen Truppen, die
aus den Ruinen Neuenbürgs noch die letzten Holzreste für ihre Lagerfeuer suchten
.'* Schlimmes fügte ihnen der französische General du Bou^41 nach seinem
Sieg über die Truppen des Kaisers zu. denn er ließ ihren großen Eichenwald auf
rechtsrheinischem Gebiet abholzen. Von allen Seiten wurden sie um ihre verbrieften
Rechte gebracht: Schliengen erhielt nun plötzlich das Recht. 4 Jahrmärkte und
einen Wochenmarkt zu halten, obwohl dies bisher ein Privileg der Neuenburger
gewesen war.40' Es waren auch sonst keine guten Jahre: Im Hornung 1711 herrschte
eine solche Kälte, dass der Rhein Grundeis trieb und vieles erfror. Glücklicherweise
aber nicht die Reben, welche die Neuenburger in Steinenstadt angepflanzt
hatten. Da sie aber zum ersten Mal trugen, war der Wein noch nicht gut. Im selben
Jahr starb Kaiser Joseph I. an den Blattern, der Krieg flammte deshalb erneut auf

Abb. 10: Die 1715 eingeweihte Heilig-Kreuz-Kapelle. Sie wurde im Zw eiten Weltkrieg zerstört.

(Foto: Stadt Neuenburg)

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